Berlin. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer spricht über ihre Reise in die USA – und sagt, dass der von Merkel getrennte Flug keinen Streit bedeutet.

Zwei Frauen in zwei Flugzeugen auf dem Weg nach Amerika: Warum Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) getrennt in die USA gereist sind, ist noch immer nicht ganz klar. Jetzt versucht AKK noch einmal klar zu stellen: Es gibt keinen Streit.

„Für alle zum Mitschreiben: Es gibt kein Zerwürfnis zwischen Angela Merkel und mir“, sagte die CDU-Chefin der „Bild am Sonntag“. Die Debatte über diese Reise halte sie für „absolut befremdlich“. Sie habe ihren Antrittsbesuch bei ihrem amerikanischen Kollegen Mark Esper machen wollen und habe mit ihm über viele Themen sprechen wollen.

Gründe für die getrennte Reise bleiben unklar

Aber: Über den Grund der getrennten Reise wollte Kramp-Karrenbauer noch immer nicht genau Auskunft geben. „Die geplante gemeinsame Reise, so wie das Verteidigungsministerium sie vorgeschlagen hat, ist nicht zustande gekommen“, sagte sie in dem Interview nur. „Wir haben zum Glück Ersatz gefunden, damit ist für mich die Sache erledigt.“

Auch Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring will sich von Berichten über einen Streit zwischen Merkel und Kramp-Karrenbauer nicht beirren lassen. Vor der Landtagswahl am 27. Oktober kämpfe die CDU um eine stabile bürgerliche Regierung. „Dafür sind die jüngsten Spekulationen in der Berliner Politik-Blase nicht entscheidend“, sagte Mohring unserer Redaktion.

Kramp-Karrenbauer war vor einer Woche nur eine halbe Stunde nach der Kanzlerin von Berlin aus in Richtung USA abgeflogen. Die Kanzlerin saß zusammen mit Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in einem Flugzeug. AKK reiste mit nur wenigen Mitarbeitern in einem anderen.

Einsatz der Regierungsflugzeuge ist sehr teuer

Die Kritik an der Reise hatte sich vor allem daran entzündet, dass die große Koalition unmittelbar vorher ihre Beschlüsse für mehr Klimaschutz verkündet hatte. Flugreisen gelten als besonders umweltschädlich. Der Einsatz der Regierungsflugzeuge ist außerdem teuer. Laut „Spiegel“ kostete die Reise der Verteidigungsministerin in die USA mindestens 360.000 Euro.

Darüber, ob die Verteidigungsministerin noch Platz in der Kanzlerinnenmaschine gehabt hätte und ob sich die Termine der beiden in New York (Merkel) und Washington (AKK) hätten vereinbaren lassen, gibt es unterschiedliche Angaben. Auch Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hatte die getrennten Flüge in einer Sitzung des Bundestags-Haushaltsausschusses nicht wirklich erklären können. (phn)