Berlin. Riesige Flächen Wald haben Brände im Sommer vernichtet. Die Grünen fordern deshalb mehr Geld für Hubschrauber und Spezialfahrzeuge.

Fünf neue Hubschrauber, neue Spezialfahrzeuge und mehr Förderung für ehrenamtliche Katastrophenschützer: Die Grünen im Bundestag fordern von der Bundesregierung mehr Investitionen für die Bekämpfung von Waldbränden. Das geht aus einer Reihe von Anträgen der Fraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegen und mit denen sich der Innenausschuss am Mittwoch befassen wird.

Unter anderem wollen die Bundestagsgrünen, dass Deutschland für 25 Millionen Euro fünf neue Hubschrauber vom Typ „Super Puma“ kauft, um damit besser aus der Luft Waldbrände bekämpfen zu können. 90 Prozent der Beschaffungskosten für die Hubschrauber könnten dabei von der EU übernommen werden, sofern Deutschland die Geräte anschließend auch anderen EU-Staaten bei Einsätzen im Kampf gegen Naturkatastrophen zur Verfügung stellt.

Normale Löschfahrzeuge sind häufig zu groß für den Einsatz im Wald

Außerdem fordert die Grünen-Fraktion zehn Millionen Euro mehr im Haushalt des Bundes für Katastrophenschutz, mit denen Spezialfahrzeuge zur Waldbrandbekämpfung gekauft werden sollen. Die Löschfahrzeuge, die Feuerwehren derzeit einsetzten, seien häufig schon allein aufgrund ihrer Größe ungeeignet für den Einsatz im Wald, heißt es in der Begründung.

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Die Bundesregierung müsse deshalb die Länder beim Aufbau von Spezialressourcen unterstützen. Zudem soll die Bundesregierung Ehrenamtliche im Bevölkerungsschutz stärker fördern, hebt die Partei in einem der Anträge hervor. Dafür fordert die Grünen-Fraktion eine zusätzliche Million Euro. Im mecklenburgischen Lübtheen brannten im Juli 12 Quadratkilometer auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz.

Irene Mihalic: „Katastrophenschutz als europäische Aufgabe“

Am heutigen Mittwoch diskutieren die Fraktionen den Antrag der Grünen zum besseren Schutz vor Waldbränden im Innenausschuss des Bundestages. „Die Hitzesommer und Waldbrände der vergangenen zwei Jahren sollten die Bundesregierung alarmieren“, sagte die Innenexpertin der Grünen im Bundestag, Irene Mihalic, unserer Redaktion.

„Wir müssen Katastrophenschutz viel stärker als europäische Aufgabe begreifen“, hob Mihalic hervor. Leider lasse die Bundesregierung bisher eine solche Perspektive vermissen. Aus Sicht der Grünen ist der „Aufbau von europäischen Kapazitäten gelebte Solidarität der Mitgliedstaaten untereinander“ und „die richtige Antwort auf die Herausforderungen des Katastrophenschutzes“. (cu/tma)