Berlin. Angestellte, Beamte und Bundestagsabgeordnete haben 2018 rund 230.000 Inlandsflüge gebucht. Kritik daran gibt es dafür von den Grünen.
229.111 Mal wurden beim Dienstreiseportal für die Angestellten des Bundes, Behörden, Ministerien und Bundestagsabgeordneten Flüge im Inland gebucht. Die Zahl bezieht sich allein auf das Jahr 2018. Das bestätigte das Bundesinnenministerium. Die „Welt“ hatte am Donnerstag darüber berichtet.
Interessant ist, dass 52 Prozent der Flüge die Strecke zwischen Berlin und Bonn betreffen. Die Stadt Bonn war von 1949 bis 1990 provisorische Bundeshauptstadt und bis 1999 Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland. Noch immer sind dort Bundesministerien angesiedelt.
Im Schnitt wurden 628 Flüge pro Tag gebucht. Im Vergleich ist die Gesamtzahl gesunken, im Vorjahr 2017 waren es noch 294.000 Dienstreisen. Erfasst wurden Dienstflüge aller Ressorts, Behörden und Verfassungsorgane des Bundes.
Inlandsflüge, wenn dienstlich und wirtschaftlich sinnvoll
Laut eines Ministeriumssprechers könne das Verkehrsmittel generell frei gewählt werden, es sollten aber eher öffentliche Verkehrsmittel ausgesucht werden. Flugreisen dürfen gebucht werden, wenn dienstliche Gründe oder wirtschaftliche Überlegungen dafür sprechen.
Kritik für die hohe Zahl der Inlandsflüge aus dienstlichen Gründen kommt vom Chef der Grünen Robert Habeck. Dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ sagte er: „Da treffen Sie vor allem Geschäftsleute und Beamte“. Die Grünen wollen Fliegen im Inland bald ganz überflüssig machen. Die Partei hat dazu einen Plan veröffentlicht.
Zudem forderte er eine Besteuerung von Kerosin und schlug vor, die Reisekostenverordnung dahingehend zu ändern, dass jeweils die klimafreundlichste Alternative genutzt werden sollte. (epd/diz)