Kairo. Kaputte Häuser, Müllberge, Gewalt: In der größten Stadt Afrikas ist Chaos der Normalzustand. Für Frauen ist es besonders gefährlich.

Wenn Hebatallah an die Zukunft denkt, dann flüchtet sie sich in einen Traum. Sie will in den Weltraum. Oder der Weltraum kommt zu ihr. Eine reale Zukunft mag sie sich nicht vorstellen. Was soll das schon sein? Viele Kinder, Mann, Haushalt, und alles in bitterer Armut. Die ewigen zwei Zimmer, aus denen sie so gut wie nie herauskommt, ein Fernseher, die Sofagruppe auf bunten Plastik-Webteppichen. Hebatallah ist 15 und lebt in Kairos größtem Slum, in Ezbet Khairallah.

2017 durfte sie zur Weltfrauenkonferenz nach New York reisen und über Mädchenrechte sprechen. Sie hatte viel zu erzählen von Armut, Angst und sexuellen Angriffen in ihrer Heimat, die nach einer Analyse der Thomson Reuters Foundation die gefährlichste Stadt der Welt für Frauen ist.