Teheran. Erst ein Flugzeugträger und einige Soldaten, nun schicken die USA weitere Truppen in den Nahen Osten. Wie der Iran darauf antwortet.

Die USA haben am Freitag erklärt, dass sie 1500 Soldaten in den Nahen Osten schicken werden. Es sind 1500 zusätzliche Soldaten, denn ein Flugzeugträger und und weitere Truppen wurden bereits in den vergangenen Wochen in die Region entsandt.

Der Iran sieht sich dadurch bedroht. „Eine Verstärkung der amerikanischen Truppen in unserer Region ist eine Bedrohung und daher auch sehr gefährlich“, sagte Außenminister Mohamed Dschawad Sarif am Samstag. Die Begründung der Amerikaner, durch iranische Kräfte anhaltend bedroht zu sein, sei absurd.

„Die Amerikaner wollen mit solchen Vorwänden nur ihre Nahostpolitik, die auf mehr Spannungen am Persischen Golf beruht, rechtfertigen“, sagte der iranische Chefdiplomat im Gespräch mit der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA in Islamabad.

Die USA argumentiert, dass mit einer Verstärkung der Truppen der Schutz von bereits in der Region stationierten Truppen aufrecht erhalten bleiben soll. Es gebe eine „anhaltende Bedrohung“ durch iranische Kräfte. US-Präsident Donald Trump sagte, die zusätzlichen Soldaten sollten vor allem in einer „schützenden“ Rolle eingesetzt werden.

USA-Iran-Konflikt wird immer komplexer

Die Krise zwischen Washington und Teheran eskaliert seit Monaten – beide Seiten betonen allerdings, keinen Krieg zu wollen. Auf beiden Seiten hat jedoch kaum ein verbales Abrüsten stattgefunden. US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran mit Auslöschung.

Vor einem Jahr war Trump einseitig aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, das die Europäer erhalten wollen. Durch den Ausstieg Trumps aus dem internationalen Abkommen traten US-Wirtschaftssanktionen wieder in Kraft, die den Iran massiv unter Druck setzen.

Die USA werfen der Führung in Teheran vor, Konflikte in der Region anzuheizen und Terrorismus zu unterstützen. Tatsächlich sind in den Konflikt aber längst nicht nur die USA und der Iran beteiligt. So stellt sich im USA-Iran-Konflikt die Frage: Wer kämpft in Nahost gegen wen? (dpa/ac)