Meißen. In Sachsen hat eine Frau angeblich einen schon ausgekreuzten Wahlzettel erhalten. Nun beschäftigt sich das Innenministerium damit.

Eine Briefwählerin aus der sächsischen Stadt Meißen hat nach eigenen Angaben einen bereits ausgefüllten Stimmzettel zugeschickt bekommen. Wie der MDR berichtet, versicherte die Frau das mit einer eidesstattlichen Erklärung. Auf dem Wahlzettel seien schon drei Kreuze bei einem Kandidaten der AfD eingezeichnet gewesen.

Am 26. Mai sind in Sachsen neben der Wahl des Europaparlaments auch Kommunalwahlen. Die Frau wandte sich laut den Berichten an einen Stadtrat der Linken in Meißen, der den angeblich angekreuzten Stimmzettel, an die zuständige Wahlkommission weiterleitete.

AfD-Kandidat stellte Strafanzeige

Der „Welt“ zufolge untersucht nun auch das sächsische Innenministerium den Fall. Außerdem wurden mehrere Anzeigen wegen Wahlfälschung gestellt. Unter anderem der AfD-Kandidat Heiko Weder, dessen Name auf dem Zettel angekreuzt gewesen sein soll, stellte eine Strafanzeige gegen Unbekannt.

Zuvor gab es laut MDR bereits einen ähnlichen Vorfall in Glashütte. Dort wurde laut Stadtverwaltung ein schon ausgefüllter Stimmzettel aus Versehen an einen Briefwähler verschickt. Kritik an der Briefwahl kommt immer wieder auf. Im Gespräch mit unserer Redaktion äußerte der Bundeswahlleiter, warum er die Briefwahl kritisch sieht. (les)