Berlin. Ein Jogger ist auf eine Startbahn gelaufen. Dort wollte eine 17-Jährigen im Segelflieger starten. Das misslang – es kam zum Unfall.

Zwei Schwerverletzte – und ein Jogger, der sich um den vom ihm ausgelösten Unfall nicht weiter scherte: Tragische Bilanz einer Flugstunde in Zierenberg (Landkreis Kassel).

Am Donnerstagnachmittag wollte eine 17-Jährige Flugschülerin abheben – an ihrer Seite der 46 Jahre alte Fluglehrer. Beim Start dann plötzlich eine Ungereimtheit: Ein anderer Flugschüler bemerkt, dass ein Jogger auf die Startbahn gerannt war, warnte die beiden im Segelflugzeug.

Unverzüglich wurde der Start abgebrochen – das Flugzeug vom Typ Schleicher ASK21 stürzte dann fünf Meter in die Tiefe und knallte auf die Landebahn.

Absturz von Segelflugzeug wegen Jogger: Flugschüler warnte nach Start

Aufgrund seiner schweren Verletzungen musste der 46-Jährige laut Polizei mit dem Rettungshubschrauber in ein Kasseler Krankenhaus geflogen werden. „Die 17-jährige Flugschülerin wurde mit ebenfalls schweren Verletzungen mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert“, so ein Sprecher.

Am Segelflieger entstand nach vorsichtigen Schätzungen ein Schaden von etwa 25.000 Euro.

Polizei sucht Zeugen – Jogger rannte einfach weiter

Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zum Unfallgeschehen machen können, werden gebeten, sich bei der Polizeistation in Wolfhagen unter der Telefonnummer 05692-98290 zu melden. Auch der bisher noch unbekannte Jogger, der den Unfall vermutlich gar nicht bemerkt hat, wird gebeten, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen.

Bei dem Jogger soll es sich um einen Mann mit dunklen Haaren gehandelt haben. Bekleidet war er mit einer kurzen, schwarzen Radlerhose und einem hellblauen, kurzärmligen Oberteil. Vermutlich trug er beim Laufen ein Headset.

Ein 15-jähriger Flugschüler war im August gestorben, als sein Segelflieger abstürzte. Nach dem tödlichem Absturz gab es Ermittlungen gegen den Ausbilder. Ebenfalls 2018 gab es in Essen/Mühlheim einen Toten bei einem Segelflugzeugunfall. (ses)