Edinburgh. Die schottische Regierung will noch einmal abstimmen lassen, ob ihr Land unabhängig werden soll. Doch ganz so einfach ist das nicht.

Als die Schotten vor fünf Jahren gefragt wurden, ob man sich vom Vereinigten Königreich loslösen solle, fiel die Entscheidung knapp aus. 55 Prozent stimmten gegen eine Unabhängigkeit Schottlands. Allerdings stimmten sie zwei Jahre später noch mal gegen etwas: den Brexit (62 Prozent).

Da der nun aber kommen soll, könnten einige Schotten ihre frühere Antwort auf die Unabhängigkeitsfrage inzwischen überdacht haben. Ob dem so ist, will die Regierungschefin Schottlands, Nicola Sturgeon, nun herausfinden. Noch vor der nächsten Parlamentswahl in dem britischen Landesteil will sie ein zweites Unabhängigkeitsreferendum abhalten.

Es solle eine Wahl zwischen dem Brexit und „einer Zukunft für Schottland als unabhängige europäische Nation“ werden, sagte Sturgeon am Mittwoch im schottischen Parlament in Edinburgh. Sie wolle dafür die notwendige Gesetzgebung in die Wege leiten. Das Regierungssystem in London diene den Interessen ihres Landes nicht.

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Zweites Referendum in Schottland? London muss zustimmen

Für ein Unabhängigkeitsreferendum in Schottland ist die Zustimmung der Regierung in London notwendig. Die britische Premierministerin Theresa May hat wiederholt deutlich gemacht, dass sie eine Volksabstimmung in Schottland nicht für angezeigt hält. So etwa als das schottische Parlament im Frühjahr 2017 für ein neues Unabhängigkeitsreferendum stimmte. An der Haltung Mays habe sich nichts geändert, teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch mit. (dpa/cho)