Karlsruhe. Sarah O. hat sich als 15-Jährige nach Syrien abgesetzt und sich wohl dem IS angeschlossen. Nun muss sie sich vor Gericht verantworten.

Die 21-jährige Sarah O. ist am 12. April vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf angeklagt worden. Die Bundesanwaltschaft hat laut eigener Meldung die Anklage gegen die mutmaßliche Terroristin erhoben.

Der Frau wird vorgeworfen, sich 2013 aus Deutschland nach Syrien abgesetzt zu haben. Das Ziel: sich in der Krisenregion der Terrormiliz anschließen. Zu dem Zeitpunkt war O. 15 Jahre alt. Von 2014 bis 2017 soll sie Mitglied des IS gewesen sein. Sie soll Menschenhandel betrieben und sich der Freiheitsberaubung schuldig gemacht haben.

Konkret soll O. ein jesidisches Mädchen und zwei Frauen für über zwei Jahre als Sklaven gehalten haben. O. habe zuvor eine Kampfausbildung mit dem Maschinengewehr erhalten und 2014 das IS-Mitglied Ismail S. geheiratet.

Sarah O. flüchtete aus Syrien, als der IS unter Druck geriet

In ihrer Zeit in Syrien soll sie zudem versucht haben, Personen aus Europa für die Terrormiliz zu gewinnen und nach Syrien zu bringen.

Nachdem sich der militärische Konflikt in Syrien zugespitzt hatte, verließ O. das Kampfgebiet in Richtung Türkei. Dort wurde sie im März 2018 von türkischen Sicherheitskräften gestellt. Bei ihrer Einreise nach Deutschland im September 2018 wurde O. dann von der Bundespolizei am Düsseldorfer Flughafen festgenommen.

Neben O. wurden laut Bundesanwaltschaft noch Agmed S. und Perihan S. angeklagt. Beiden wird die Unterstützung einer terroristischen Organisation vorgeworfen. Die Brüder sollen dem IS unter anderem Waffen verkauft haben. (ac)