Berlin/Brüssel. Nach der Europawahl soll es eine neue Fraktion aus Rechtspopulisten im Brüsseler Parlament geben. Ein gemeinsames Programm fehlt aber.

Die Europawahl ist in wenigen Wochen – und rechtspopulistische und national-konservative Parteien gehen dann mit einem Bündnis ins Rennen. Ein gemeinsames Konzept haben sie allerdings nicht. Das sagte der AfD-Spitzenkandidat Jörg Meuthen in einem Interview.

„Wir gehen nicht mit einem gemeinsamen Programm in die Europawahl, das Projekt ist noch im Entstehen“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Die Parteien würden nationale Kampagnen fahren und versuchen, damit so viele Stimmen wie möglich zu holen.

AfD-Mann Meuthen hatte die Allianz aus Rechtspopulisten zusammen mit Matteo Salvini, dem Chef der italienischen Lega, gegründet. Nach der Europawahl Ende Mai soll daraus eine neue Fraktion im Europaparlament werden. Derzeit sind

die rechtspopulistischen und europaskeptischen Parteien auf drei Fraktionen im Europaparlament aufgespalten.

Europawahl – Das ist das Rechtsbündnis

• AfD (Deutschland)

• Lega (Italien)

• Volkspartei (Dänemark)

• Finnenpartei (Finnland)

Wenn es nach Jörg Meuthen geht, dann wird die Liste bald durch den Rassemblement National aus Frankreich ergänzt. Er rechne damit, dass sich Marine Le Pen mit ihrer Partei dem neuen Bündnis anschließe, sagte er der FAS. „Wir sollten uns so weit wie möglich öffnen“, sagte er. „Wenn es optimal läuft, können wir sogar die zweitstärkste Gruppe im Parlament werden.“

In Deutschland findet die Wahl am 26. Mai statt. Zur Wahl stehen dann eine Vielzahl von Parteien und ihre Spitzenkandidaten. Die Bürger können per Briefwahl oder auch online wählen. Auch für die Wahl wird es wieder einen Wahl-O-Mat geben, mit dem die Bürger testen können, welche Partei am ehesten mit ihren Positionen übereinstimmt. Am 3. Mai wird der Wahl-O-Mat dieses Mal veröffentlicht. (sdo/dpa)