Allersberg/Wien. In Wien ist ein IS-Sympathisant festgenommen worden. Der 42-jährige Iraker wollte offenbar Anschläge auf ICE in Deutschland verüben.

Er soll mehrere Anschläge auf Bahnstrecken verübt haben, nun ist der mutmaßliche Sympathisant der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Wien festgenommen worden. Das teilten die Generalstaatsanwaltschaften München und das bayerische Landeskriminalamt am Mittwoch mit.

Die Staatsanwaltschaft Wien berichtete, nur aufgrund eines technischen Fehlers sei es dem 42-jährigen Iraker nicht zur geplanten Tötung von Menschen gekommen. „In Tatortnähe aufgefundene Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine Flagge des sogenannten Islamischen Staates begründen einen terroristischen Tatverdacht“, erklärte die Behörde.

Der Beschuldigte zeige sich „tatsachengeständig“, bestreite aber einen terroristischen Hintergrund.

Anschläge auf Bahnstrecken in Bayern, Berlin und NRW

Konkret geht es um zwei Fälle: Am 7. Oktober war auf der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München bei Allersberg ein Stahlseil zwischen den Oberleitungsmasten befestigt worden, zudem wurden mit Metallteilen verstärkte Holzkeile auf den Gleisen aufgebracht, um einen darüberfahrenden Zug zum Entgleisen zu bringen, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Ein ICE hatte die Hindernisse überfahren, war aber nur leicht beschädigt worden.

Die Polizei Berlin hatte am 24. und 25. Dezember von einem vergleichbaren Eingriff an einer Bahnstrecke in Karlshorst berichtet, bei dem auch ein Oberleitungsschaden der Bahn festgestellt worden war. Auch hier fanden Ermittler in Tatortnähe Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine Flagge des IS.

Wie die „Kronen-Zeitung“ berichtet, werde ihm vorgeworfen, am 19. Februar Beton- und Gehwegplatten auf die Gleise zwischen Dortmund und Münster gelegt zu haben. Wie die Zeitung weiter berichtet, soll er als Sicherheitsmitarbeiter Zugang zu sensiblen Bereichen in Fußballstadien und Einkaufszentren gehabt haben.

Die Festnahme erfolgte bereits am Montag, aktuell wird der Mann in Wien auch von deutschen Ermittlern vernommen. Wie am Mittwochnachmittag bekannt wurde, war der Verdächtige den Behörden bisher nicht bekannt. Er sei völlig unbescholten gewesen, sagte die Wiener Staatsanwältin Nina Bussek am Mittwoch. „Es ist strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten und auch nicht als Gefährder eingestuft“, hieß es.

(dpa/cho)