Berlin. EU-Kommissionsvize Frans Timmermans zeigt Verständnis für nationale Grenzkontrollen. Langfristig will er sie aber überflüssig machen.

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, hat Verständnis für die Aufrechterhaltung nationaler Grenzkontrollen in der EU gezeigt. „Wir müssen vorsichtig sein, Mitgliedstaaten zur Beendigung nationaler Grenzkontrollen zu zwingen, wenn sie noch Zweifel haben, ob die europäische Grenzsicherung effektiv genug ist“, sagte Timmermans unserer Redaktion. „Der Schaden, den die Grenzkontrollen zwischen Bayern und Österreich angerichtet haben, ist bisher überschaubar.“

Timmermans fügte hinzu: „Ich hoffe, dass wir mit unserer Politik in den nächsten Monaten und Jahren beweisen können, dass Kontrollen der Binnengrenzen nicht mehr notwendig sind.“ Der Vizepräsident zeigte sich überzeugt, dass die EU beim europäischen Grenzschutz „schnell Fortschritte machen“ könne.

Über die rasche Umsetzung einer europäischen Asylreform zeigte er sich dagegen skeptisch. Auf diesem Feld werde es „vor der Europawahl zu keinem Ergebnis kommen, das wollen die Mitgliedstaaten nicht“. (gau)

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