Berlin. Laut des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri wächst der weltweite Waffenhandel. Auch Deutschland exportiert mehr Waffen.

Waffen lassen sich immer besser verkaufen: Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag bekanntgab, ist der weltweite Waffenhandel zwischen 2014 und 2018 um 7,8 Prozent im Vergleich zu den Jahren 2009 bis 2013 gewachsen. Im Vergleich zu den Jahren 2004 bis 2008 stieg der Umfang sogar um 23 Prozent, hieß es von Sipri.

An dem weltweiten Wachstum hat auch Deutschland seinen Anteil. Die Bundesrepublik ist der viertgrößte Rüstungsexporteur weltweit und steigerte im Untersuchungszeitraum seine Exporte um 13 Prozent. Weltweit beträgt Deutschlands Anteil am Rüstungsgeschäft 6,4 Prozent. Damit liegt Deutschland sogar noch vor China, das nur 2,7 Prozent mehr Waffen exportierte und einen Anteil von 5,2 Prozent am globalen Markt aufweist.

Viele Rüstungsgüter gehen in den Nahen Osten

Größter Rüstungsexporteur bleiben laut Sipri die USA vor Russland. Die USA steigerten ihre Verkäufe im Vergleich zu den fünf Jahren davor um 29 Prozent und lieferten Waffen in mindestens 98 Staaten. Über die Hälfte der Waffen gingen in den Nahen Osten. In den Waffenlieferungen an den Nahen Osten, aber auch nach Asien und Ozeanien sah Sipri den wichtigsten Grund für den Boom des Waffenhandels.

Allein im Nahen Osten wuchs der Umfang der Waffenimporte in den vergangenen fünf Jahren um 87 Prozent verglichen mit dem Zeitraum zwischen 2009 und 2013. „In der von Konflikten und Spannungen geprägten Golfregion besteht eine hohe Nachfrage nach Waffen aus den USA, Großbritannien und Frankreich“, erklärte Sipri-Forscher Pieter Wezeman.

Vor allem die Franzosen wissen diese Nachfrage anscheinend zu nutzen, sie sind drittgrößter Rüstungsexporteur und liegen mit einem globalen Anteil von 6,8 Prozent knapp vor Deutschland.

Saudi-Arabien ist größter Waffenexporteur

Besonders gerne liefern Russland, Frankreich und Deutschland laut Sipri Waffen nach Ägypten, das seine Waffenimporte verdreifachte. Größter Waffenimporteur ist Saudi-Arabien, das seine Einfuhren im Untersuchungszeitraum 192 Prozent steigerte.

Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien sind innerhalb der Bundesregierung derzeit höchst umstritten und derzeit auf Eis gelegt. Grund für den Exportstopp ist die Tötung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi. Aufgrund der fehlenden Genehmigungen gingen die Waffenexporte zuletzt in Deutschland zurück. (dpa/tki)