In Mali ist ein deutscher Konvoi wohl von malischen Streitkräften angriffen worden. Die Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar.

Gao Ein Konvoi der Bundeswehr ist in Mali wohl von malischen Streitkräften beschossen worden, mit denen die Truppe eigentlich zusammenarbeitet. Die Deutschen erwiderten am Samstagabend das Feuer, wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos am Sonntagabend sagte.

Zuvor hatte „Der Spiegel“ über den Vorfall berichtet. Der Konvoi sei gegen 21.15 Uhr (Ortszeit) etwa 50 Kilometer westlich von Gao mit Handwaffen beschossen worden, erläuterte der Sprecher. Erst später sei klar geworden, dass es sich vermutlich um einen Schusswechsel mit malischen Soldaten gehandelt habe.

Die Bundeswehrsoldaten waren im Einsatz, um ein Fahrzeug der belgischen Streitkräfte zu bergen. Alle Bundeswehrsoldaten seien unverletzt in ihr Lager zurückgekehrt, sagte der Sprecher.

1000 Soldaten an UN-Mission Minusma beteiligt

Bei dem Vorfall sei vermutlich ein malischer Soldat verwundet worden. Bislang könne weder bestätigt noch ausgeschlossen werden, dass er von den Deutschen getroffen worden sei. Was genau passiert ist und wie es zu dem gefährlichen Zwischenfall kam, soll nun aufgeklärt werden. „Es war da schon dunkle Nacht, als das passiert ist“, sagte der Sprecher.

Der verletzte malische Soldat wurde anschließend von der Bundeswehr in eine französische Sanitäreinrichtung gebracht und schwebte den Angaben am Sonntag zufolge weiterhin in Lebensgefahr.

Die Bundeswehr beteiligt sich in Mali mit rund 1000 Soldaten an der UN-Mission Minusma zur Stabilisierung des westafrikanischen Landes. Sie sind vor allem in der nordöstlichen Stadt Gao stationiert. Vor allem im Norden des Landes sind in der Sahara zahlreiche Gruppen islamistischer Extremisten aktiv. (les/dpa)