Berlin. Sexuelle Orientierung von Menschen war 2018 häufiger Anlass für Gewaltdelikte als 2017. Die Grünen fordern eine Reaktion der Regierung.

Lesben, Schwule, Trans- und Intersexuelle sind 2018 häufiger zum Opfer von Gewalttaten geworden als im Jahr davor.

Laut Bundesinnenministerium sind für das vergangene Jahr 91 Gewaltdelikte gemeldet worden, die die sexuelle Orientierung des Opfers als Grund hatten. 2017 waren es 74 solcher Delikte gewesen. Zuerst hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet.

Die Zahlen für 2018 seien noch vorläufig und Nachmeldungen noch möglich, schrieb das Ministerium, das mit der Auskunft auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Ulle Schauws reagierte.

Grünen-Abgeordnete fordert Präventionskonzept

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten in dieser Kategorie – inklusive der Gewalttaten – blieb zuletzt auf konstantem Niveau: Sowohl 2017 als auch 2018 registrierten die Behörden 313 Fälle. 2017 wurden 192 Tatverdächtige ermittelt, im Jahr danach bislang 167.

Ulle Schauws geht von einer „extrem hohen“ Dunkelziffer aus, sagte sie dem „Tagesspiegel“. Sie forderte einen Präventionsplan der Bundesregierung, die „seit Jahren“ nur zugeschaut habe . (dpa/ba)