Wiesbaden. Reform in Hessen: Statt ihre Schüler zu benoten, soll es Schulen in Zukunft auch möglich sein, ihnen schriftliche Bewertungen zu geben.
Müssen Schüler zwangsläufig Noten bekommen? Nein, sagt jetzt das hessische Kultusministerium. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, sollen Schulen in Hessen in Zukunft selbst entscheiden, ob sie an ihre Schüler Noten vergeben oder diesen lieber schriftliche Bewertungen zukommen lassen wollen.
Im neuen schwarz-grünen Koalitionsvertrag sei die Rede davon, dass in hessischen Schulen künftig „Abweichungen bei der Unterrichtsorganisation und -gestaltung“ möglich sein sollen, und zwar auch bei der „Ausgestaltung der Leistungsnachweise“.
Laut „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ sieht das hessische Kultusministerium für diese Regelung vor allem die Gesamtschulen als geeignet an. Aber auch andere Schulformen könnten so verfahren. Einzige Einschränkung: Wer eine Schule verlasse, müsse allerdings auch ein Zeugnis mit Noten erhalten.
Wahlkampfforderung der Grünen
Die Reform sei auf eine Forderung der Grünen aus dem Wahlkampf zurückzuführen. Man wolle den Schulen damit „endlich einen Aufbruch“ bescheren, sagte der grüne Fraktionsvorsitzende Mathias Wagner gegenüber der „FAZ“. Das Angebot sei aber keine Pflicht. Diskussionen über die Abschaffung von Schulnoten gibt es immer wieder. Viele Bildungsexperten sprechen sich für ein Ende der Schulnoten aus. (jb)