Berlin. Bundesumweltministerin Svenja Schulze freut sich über die Erfolge in der Debatte um Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel-Autos.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) begrüßt es, dass die technischen Vorschriften für Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel-Fahrzeuge vorliegen. „Es ist gut, dass jetzt endlich Bewegung in die Sache kommt“, sagte Schulze unserer Redaktion. „Die Hersteller von Hardware-Nachrüstungen können nun die Genehmigungen beim Kraftfahrtbundesamt beantragen.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). © dpa | Monika Skolimowska

Die Umweltministerin forderte erneut, dass die Hersteller die Kosten für die Nachrüstungen übernehmen sollen: „Hardware-Nachrüstungen auf Kosten der Fahrzeughersteller sind der beste und gerechteste Ausweg. Denn sie machen die Luft sauberer und stoppen die Entwertung der Fahrzeuge.“ Das sei auch die Forderung von Automobilclubs und Experten.

Zuvor hatte das Bundesverkehrsministerium mitgeteilt, dass die technischen Vorschriften für mögliche Hardware-Nachrüstungen vorliegen. Die Richtlinien sollen klar vorgeben, was als wirksames Nachrüstsystem gilt und was nicht.

Andreas Scheuer: „Jetzt ist die Industrie am Zug“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärte dazu: „Jetzt ist die Nachrüstindustrie am Zug, wirksame Systeme zu entwickeln, mit denen alle Grenzwerte und Vorschriften eingehalten werden.“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). © dpa | Michael Kappeler

Sofern diese erfüllt seien, werde das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) schnellstmöglich die Genehmigung erteilen, damit die Systeme zeitnah auf dem Markt angeboten werden könnten.

Scheuer hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt, die Entwickler der Nachrüstsysteme rechnen mit sechs Monaten für die Entwicklung. „Dann kann das KBA die Genehmigungen erteilen und dann kann möglichst schnell die Produktion und der Einbau erfolgen.“

Der VW-Konzern stellte sich gegen die Hardware-Umrüstungen. Seitens des Konzerns hieß es: „Dies können wir als Automobilhersteller im Sinne unsere Kunden weder befürworten noch dafür haften. Deshalb raten wir von Hardware-Nachrüstungen ab.“ (kam/ba/dpa)