Hamburg. Paul Ziemiak wurde auf Vorschlag der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer zum Generalsekretär gewählt. Das ist seine Karriere.

Die CDU hat einen neuen Generalsekretär – und er ist kein Unbekannter. Paul Ziemiak, der Chef der Unions-Nachwuchsorganisation Junge Union (JU), wurde am Samstag zum Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt, die seit Freitag neue CDU-Chefin ist

Die Delegierten des Hamburger Parteitages wählten Ziemiak auf Vorschlag der neuen CDU-Vorsitzenden mit 62,8 Prozent – 503 Delegierte stimmten für ihn.

Paul Ziemiak gilt als Spahn-Vertrauter

Die Union habe die größte Jugendorganisation, diese Chance sollte genutzt werden, sagte Kramp-Karrenbauer am Morgen in Hamburg, als sie Ziemiak offiziell nominierte. Zugleich widersprach sie der Darstellung, nach der Kampfkandidatur um den Parteivorsitz gebe es tiefe Risse in der CDU: „Nein, die Partei ist nicht gespalten.“

Paul Ziemiak wurde am 6. September 1985 im polnischen Stettin geboren, ist verheiratet und römisch-katholisch. Er gilt als Freund von Gesundheitsminister Jens Spahn, der im Rennen um den Vorsitz unterlegen war, und als konservativ. Er ist seit 2001 Mitglied der CDU.

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Ziemiak startete seinen politischen Werdegang 1999 in Nordrhein-Westfalen als neues Mitglied der JU und erster Vorsitzender des Kinder- und Jugendparlaments der Stadt Iserlohn. 2012 wurde er Landesvorsitzender, 2014 Bundesvorsitzenden der Jungen Union.

Das will der neue CDU-Generalsekretär

Nach seiner Wahl sagte Ziemiak: „Ich danke Euch für dieses ehrliche Ergebnis.“ In seiner Bewerbungsrede hatte der 33-Jährige ein klares Bekenntnis zu klassisch konservativen Werten abgelegt. Er forderte eine Erneuerung der Partei mit einem klaren Kurs und einer klaren Sprache. „Wir müssen die Partei des Rechtsstaats sein“. Zur AfD abgewanderte Wähler wolle er zurückholen, „auch mit einem klaren Bekenntnis zu diesem Land“.

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Ziemiak sprach sich für eine konsequente Abschiebung terroristischer Gefährder aus, verwechselte in seinen Ausführungen allerdings den Fall des nach Tunesien abgeschobenen mutmaßlichen Ex-Leibwächters von Osama bin Laden, Sami A., mit dem Attentäter vom Berliner Breitscheidtplatz, Anis Amri.

In der sozialen Debatte dürfe es nicht immer nur Superreiche und Hartz IV gehen . „Ganz normale Familien, diejenigen, die fleißig sind in diesem Land“, müssten im Fokus stehen, sagte Ziemiak.

Paul Ziemiak hält beim CDU-Bundesparteitag seine Stimmkarte hoch.
Paul Ziemiak hält beim CDU-Bundesparteitag seine Stimmkarte hoch. © dpa | Kay Nietfeld

Das sind die wichtigsten Stationen seiner Karriere

  • 1998 Eintritt in die Junge Union
  • 1999 bis 2001 Vorsitzender des neugegründeten Kinder- und Jugendparlaments der Stadt Iserlohn
  • 2001 Eintritt in die CDU
  • Seit 2006 Mitglied im Landesvorstand der JU NRW
  • Seit 2007 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstandes der JU NRW
  • Seit 2011 Vorsitzender der CDU Iserlohn
  • 2012 bis 2014 Landesvorsitzender der JU NRW. In dieser Funktion ist er Mitglied des Landesvorstandes der CDU Nordrhein-Westfalen sowie des Deutschlandrates der Jungen Union
  • Seit 2014 Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands
  • Seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags
  • Seit 8. Dezember 2018 Generalsekretär der CDU Deutschlands

Am Freitag war die frühere saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in einer Kampfabstimmung gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz zur Nachfolgerin von Kanzlerin Angela Merkel zur CDU-Vorsitzenden gewählt worden. (dpa/msb)

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