Berlin. Rund 350 deutsche Islamisten sind nach Kämpfen in Syrien und dem Irak wieder in Deutschland. Das BKA will sie nun besser überwachen.

Das Bundeskriminalamt (BKA) nimmt mit einer eigenen Arbeitsgruppe mutmaßliche deutsche Dschihadisten in Syrien und Irak sowie vor allem Rückkehrer aus Gebieten terroristischer Organisationen in Irak und Syrien ins Visier. Eine solche Ermittlergruppe sei gegründet worden, bestätigte eine BKA-Sprecherin unserer Redaktion.

Die BKA-Experten sollen Maßnahmen der Polizei ausarbeiten und koordinieren im Umgang mit deutschen Staatsbürgern, die in Richtung Dschihad-Gebiete ausgereist sind – und vor allem zu den mutmaßlichen Anhängern etwa des „Islamischen Staates“ (IS), die aus Syrien und Irak zurück in Deutschland sind.

Etwa 200 Deutsche in Syrien und im Iark getötet

Derzeit hat das Bundeskriminalamt Erkenntnisse zu mehr als 1000 deutschen Islamisten, die seit 2013 in Richtung Syrien und Irak ausgereist sind. Ihr Ziel vor allem: die Terrorgruppe IS. Rund ein Drittel, also etwa 350 mutmaßliche Dschihadisten sind demnach wieder in Deutschland, nachdem der IS bis auf wenige Gebiete militärisch besiegt ist.

Fast 200 Deutsche sind in Syrien und Irak getötet worden oder bei terroristischen Aktionen wie Selbstmord-Attentaten gestorben. Gegen 14 mutmaßliche IS-Anhänger, die noch in Syrien sind, ermittelt derzeit die Generalbundesanwaltschaft. Auch in Deutschland gab es Gerichtsverfahren gegen Dschihadisten. Doch nicht gegen alle Islamisten liegen den Sicherheitsbehörden Beweise für Straftaten in Syrien oder Irak vor. (cu/jes)