Paris. Frankreich Staatschef Emmanuel Macron will 2020 das Kernkraftwerk Fessenheim schließen. Der Meiler liegt dicht an der deutschen Grenze.

Das älteste noch laufende Kernkraftwerk Frankreichs wird geschlossen. Staatschef Emmanuel Macron kündigte am Dienstag in Paris an, dass Fessenheim im Elsass im Sommer 2020 endgültig geschlossen werde.

Das Akw Fessenheim in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze gilt laut Kritikern schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko. Die französische Regierung hatte sich zur Abschaltung des Kraftwerks bekannt, aber bisher keinen konkreten Termin für die Abschaltung genannt.

Macron will noch zwölf weitere Atomreaktoren schließen

Die französische Atomaufsicht hatte sich zuletzt auf eine Abschaltung bis 2022 vorbereitet. Der Kraftwerkbetreiber EDF habe mitgeteilt, dass der erste Reaktor bis September 2020 und der zweite bis August 2022 heruntergefahren werden soll, hatte es noch im zurückliegenden Monat geheißen. Der seit gut eineinhalb Jahren regierende Macron hatte bereits Ende 2017 explizit bestätigt, dass Fessenheim geschlossen werden soll.

Macron sagte bei einer Rede zur weiteren Energiestrategie seines Landes, es sollten bis 2035 – über Fessenheim hinaus – zwölf weitere Atomreaktoren geschlossen werden. Macron bestätigte bisherige Ankündigungen aus der Regierung, wonach der Zeitplan für eine Energiewende hin zu weniger Atomstrom geändert wird. Das Ziel, den Atomanteil an der Stromproduktion auf 50 Prozent zu senken, werde auf 2035 verschoben – zunächst war von 2025 die Rede gewesen.

Frankreich gilt als „Atomland“ und betreibt nach früheren Angaben 58 Atomreaktoren. Mehr als 70 Prozent der französischen Stromproduktion kommen aus der Kernkraft.

Erst am Montag hatte es Berichte über eine Panne in dem tschechischen Akw Dukovany gegeben. Dort war der Reaktorblock 1 unplanmäßig abgeschaltet worden. (dpa/jha)