Berlin. Das Entwicklungsministerium will ein Viertel des Etats in Bildung investieren. So sollen Ausbildungs- und Jobpartnerschaften entstehen.

Deutschland will in der Entwicklungshilfe stärker auf Bildung setzen: Für eine Sonderinitiative „Ausbildung und Beschäftigung“ werde sein Haus ab 2019 bis zu 230 Millionen Euro bereitstellen, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) unserer Redaktion.

Damit sollen gemeinsam mit deutschen und afrikanischen Unternehmen Ausbildungs- und Jobpartnerschaften geschaffen werden. „Mein Ziel ist es, 25 Prozent des Entwicklungsetats in Bildung und berufliche Ausbildung zu investieren“, sagte Müller unserer Redaktion.

Mehr Geld auch für Kinder in Notlagen

Gleichzeitig will das Ministerium mehr für die Bildung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen tun: Die deutsche Beteiligung an „Education Cannot Wait“, einem internationalen Fonds für Bildung von Kindern in Notlagen, wird nach Angaben Müllers von 16 Millionen Euro auf 31 Millionen Euro erhöht.

Der Fonds, der 2016 ins Leben gerufen wurde, soll Bildung in humanitäre Hilfsmaßnahmen integrieren, zum Beispiel in Kriegsgebieten, aber auch in Regionen, wo Naturkatastrophen den normalen Schulbesuch verhindern.

75 Millionen Kinder ohne Chance auf Bildung

„Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel für Entwicklung“, sagte Müller unserer Redaktion. Doch 75 Millionen Kinder und Jugendliche in Krisensituationen hätten keine Chance auf Bildung. „Wir müssen jetzt entschlossen handeln, sonst wachsen sie ohne Perspektive auf.“

Die Bildungschancen von Kindern auf der Flucht und in Migrationssituationen sind auch der Fokus des diesjährigen Unesco-Weltbildungsberichts, der am Dienstag vorgestellt wird. (FMG)