Berlin. Eine neuer Bericht kritisiert den Umgang mit Kindern in Katastrophenregionen. Kinderrechte werden demnach oft sträflich vernachlässigt.

Die Rechte von Kindern werden in Regionen, die von extremen Naturereignissen betroffen sind, oftmals besonders vernachlässigt. Das berichten das Bündnis Entwicklung Hilft und Forscher der Ruhr-Universität Bochum.

In ihrem „Weltrisikobericht“, der am Montag – einen Tag vor dem Internationalen Tag der Kinderrechte – vorgestellt wurde, heißt es unter anderem: Beinahe jedes vierte Kind auf der Welt ist von Katastrophen betroffen und damit besonders gefährdet.

„Die in der Kinderrechtskonvention garantierten Rechte junger Menschen werden im Chaos nach extremen Naturereignissen oft sträflich vernachlässigt“, sagt Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnisses Entwicklung Hilft. „Kinder brauchen in diesen Extremsituationen bessere Unterstützung, zum Beispiel durch Kinderschutzzentren, in denen sie Nahrung, Betreuung und Unterrichterhalten.“

Gefährdung in Inselstaaten und afrikanischen Länder besonders groß

Eine weitere Forderung der Forscher ist, dass den Rechten von Kindern sowohl in der Katastrophenbewältigung als auch bei Präventionsmaßnahmen eine größere Bedeutung zukommen soll.

Neben der Bedrohung durch Naturkatastrophen befasst sich der Bericht auch mit der Gefährdung durch gesellschaftliche Instabilität. „Von den 15 Ländern mit der höchsten gesellschaftlichen Verwundbarkeit liegen 13 auf dem afrikanischen Kontinent“, erklärt Katrin Radtke von der Ruhr-Universität Bochum. Unter den 15 Ländern mit der größten Gefährdung durch Naturkatastrophen seien allein neun Inselstaaten.

Der Bericht, der seit 2011 herausgegeben wird, beruft sich unter anderem auf den Weltrisikoindex, der angibt, welche Regionen der Welt besonders von sozialer Instabilität oder Naturkatastrophen bedroht sind. Der Index wurde vom Bündnis Entwicklung Hilft in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen entwickelt. (ba)