Berlin. Kramp-Karrenbauers Vorstoß zur doppelten Staatsbürgerschaft erzürnt die Grünen. Die sehen den Doppelpass als Integrations-Möglichkeit.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer für ihre Ankündigung kritisiert, im Fall ihrer Wahl zur neuen Parteichefin die geltenden Regelungen für die doppelte Staatsbürgerschaft zu kippen.

„Der Doppelpass ist eine der Möglichkeiten, Integration zu erreichen“, sagte Göring-Eckardt unserer Redaktion. Die CDU-Frau hatte gegenüber dem Spiegel kritisch geäußert: „Das Konzept Doppelpass kann nur funktionieren, wenn es nicht dazu dient, Integration zu verhindern.“

Sie bezog sich dabei auch Deutsch-Türken, bei denen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Loyalitätskonflikte provoziere.

Kramp-Karrenbauer soll zeigen, „wie man Zusammenhalt organisiert“

Katrin Göring-Eckardt,
Katrin Göring-Eckardt, © dpa | Britta Pedersen

„Statt sich an der doppelten Staatsbürgerschaft abzuarbeiten, sollte Frau Kramp-Karrenbauer zeigen, wie man Zusammenhalt organisiert“, kritisiert Göring Eckardt. Symboldebatten würden niemandem helfen.

Kramp-Karrenbauer hatte in einem Interview für das Modell eines sogenannten Generationenschnitts plädiert. Danach werde zwar den Kindern, aber nicht mehr den Enkeln von Einwanderern der Doppelpass gewährt. (Funke)