Magdeburg. Jörg Meuthen wurde zum AfD-Kandidaten für die Europawahl gewählt. Für den Wahlgang gab Meuthen auch gleich ein klares Ziel vor.

Die AfD geht mit ihrem Vorsitzenden Jörg Meuthen in die Europawahl im Mai 2019. Am Freitag wählte ihn die Europawahlversammlung der Partei in Magdeburg mit 483 von 535 abgegebenen Stimmen auf den ersten Listenplatz.

Allerdings war Meuthen auch der einzige Kandidat, der sich um die Position bewarb. In seiner Bewerbungsrede griff er den Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck scharf an. Habeck stehe mit seiner Ablehnung eines „Europas der Vaterländer“ für ein „links-rot-grün verseuchtes 68er- Deutschland“. Friedrich Merz, der sich um den CDU-Vorsitz bewirbt, wurde von Meuthen als „pseudo-konservativer Totalausfall“ betitelt.

Diese vier Aussagen von AfD-Politikern sorgten für Wirbel

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    Die AfD liegt im aktuellen ARD-„Deutschlandtrend“ bei 14 Prozent. In Umfragen der vergangenen zwei Monate hatten zwischen 16 und 18 Prozent der Wähler angegeben, sie wollten den Rechtspopulisten ihre Stimme geben, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre.

    Mit Blick auf die Europawahl sagte Meuthen: „Über 15 Prozent bundesweit ist ein gutes Ergebnis. Mein Ehrgeiz geht aber deutlich weiter.“ Ein „sehr gutes Ergebnis“ seien für ihn mehr als 20 Prozent.

    Meuthen hält die Verluste seiner Partei in aktuellen Wählerumfragen nicht für den Beginn einer Trendwende. Die Affäre um Spenden aus dem Ausland, die Debatte über eine mögliche Beobachtung der Partei durch den Verfassungsschutz sowie „die mediale Bearbeitung von Chemnitz“, hätten der AfD nicht gut getan, sagte Meuthen am Samstag der Deutschen Presse-Agentur am Rande der AfD-Europawahlversammlung in Magdeburg. „Das sind jetzt kleine Rückschläge“, die aber an der grundsätzlichen Aufwärtsbewegung nichts änderten.

    Meuthen stellte klar, dass er nicht für einen EU-Austritt Deutschlands plädiere. „Wir treten nicht an, um die EU kaputt zu machen.“ Die AfD werde aber die Mehrheitsverhältnisse im Europaparlament „ganz entschieden verändern“.

    Zu ihren Bündnispartnern zählte er den italienischen Lega-Chef Matteo Salvini, den österreichischen FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. (dpa/les)

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