Berlin. Lars Castellucci visiert die Spitze der baden-württembergischen SPD an. Die Partei war 2016 im Südwesten auf 12,7 Prozent abgestürzt.

Der Heidelberger Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci will Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg werden und fordert die amtierende Landeschefin Leni Breymaier heraus. „Die Lage der SPD in Baden-Württemberg lässt sich nicht schönreden, aber sie lässt sich ändern“, sagte der 44 Jahre alte Castellucci unserer Redaktion.

Die SPD war bei der Landtagswahl 2016 auf 12,7 Prozent abgestürzt, der frühere Koalitionspartner Grün regiert seitdem mit der CDU. Nach dem Debakel übernahm Breymaier den SPD-Vorsitz im Südwesten, in den Umfragen tat sich seitdem aber nichts. 2021 wird wieder in Baden-Württemberg gewählt.

Castellucci vermisst den Siegeswillen in seiner Partei

Castellucci, der migrationspolitischer Sprecher und Kirchenbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion ist, kritisiert, dass es keine Aufbruchstimmung gebe. Die SPD müsse strategisch und organisatorisch wieder voll auf der Höhe der Zeit sein.

Die amtierende SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier.
Die amtierende SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier. © dpa | Christoph Schmidt

Die Partei strahle keinen Siegeswillen aus. „Wenn wir Baden-Württemberg zum fortschrittlichsten Bundesland machen wollen, müssen wir die modernste Landespartei werden“, sagte er unserer Redaktion.

Castellucci ist derzeit bereits stellvertretender Landesvorsitzender. Seine Kandidatur gab er am Samstag bei einer internen Konferenz der SPD-Kreisvorsitzenden in Stuttgart bekannt. Die Wahl um den Landesvorsitz wird bei einem Landesparteitag am 24. November stattfinden. Breymaier kündigte intern an, sie freue sich auf den Wettstreit mit Castellucci. (zrb)