Washington. Vorangegangen waren zähe Verhandlungen: Nun konnten sich die USA und Kanada auf eine Nafta-Neuauflage einigen – in letzter Minute.

Nach langen Verhandlungen haben sich die USA und Kanada auf eine Neuauflage des gemeinsamen Freihandelsabkommens Nafta mit Mexiko geeinigt. Das gaben Vertreter der US-Regierung in der Nacht zu Montag (Ortszeit) in Washington bekannt.

Das Ergebnis hat auch der Wall Street frischen Schwung gebracht. Der Dow Jones Industrial brachte mit 26.651,21 Punkten ein Plus von 0,73 Prozent über die Ziellinie. Zur Schlussglocke stand er damit aber ein gutes Stück unter seinem Tageshoch bei knapp 26.738 Punkten, bei dem ihm nur wenige Punkte zur bisherigen Rekordmarke von 26.769 Punkten gefehlt hatten.

Einigung in letzter Minute

Die Einigung der beiden Länder kam quasi in letzter Minute zustande – kurz vor Ablauf einer gesetzten Frist durch den mexikanischen Wirtschaftsminister. Ildefonso Guajardo hatte am Freitag (Ortszeit) Kanada gewarnt, dass es nur bis Sonntag Zeit habe, um eine Entscheidung zur Teilnahme an der Neuauflage des Handelsabkommens zu treffen. Ansonsten werde sein Land gemeinsam mit den USA voranschreiten und eine bilaterale Vereinbarung in Kraft setzen.

Um Mitternacht Ortszeit (6 Uhr deutscher Zeit) endete die Frist. Damit gibt es auch künftig ein Dreier-Abkommen mit Mexiko.

Nafta-Abkommen betrifft fast 500 Millionen Menschen

Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, verlässt nach zähen Verhandlungen sein Büro in Ottawa.
Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, verlässt nach zähen Verhandlungen sein Büro in Ottawa. © dpa | Justin Tang

Das sogenannte Nafta-Abkommen war 1994 unter den drei Ländern abgeschlossen worden und regelt eine der größten Freihandelszonen der Welt. Es betrifft fast 500 Millionen Menschen – etwas weniger als die EU Einwohner hat – und deckt ein Gebiet mit einer Wirtschaftsleistung von knapp 23 Billionen Dollar (19,79 Billionen Euro) ab.

Das Handelsvolumen der USA mit den beiden Nachbarstaaten hat sich seit 1994 auf 1,3 Billionen Dollar fast vervierfacht.

US-Präsident Donald Trump hatte Abkommen kritisiert

US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen infrage gestellt und Neuverhandlungen durchgesetzt, weil er eine Benachteiligung der USA beklagte. Die Gespräche begannen bereits vor mehr als einem Jahr und gerieten in den vergangenen Monaten wiederholt ins Stocken.

Die USA und Mexiko hatten bereits Ende August eine vorläufige Einigung für ein neues Handelsabkommen erzielt.

(dpa/jha)