Berlin. Der Bundesrechnungshof kritisiert die finanzielle Vollausstattung für Altkanzler. Die Gelder würden häufig für falsche Zwecke genutzt.

Wer einmal Bundeskanzler war, der wird auch nach seiner Amtszeit finanziell unterstützt. Es werden Fahrer, Büros und Mitarbeiter bereitgestellt – bislang zeitlich unbefristet. Diese „lebenslange Vollausstattung“ auf der Kosten der Steuerzahler hat jetzt der Bundesrechnungshof kritisiert. Sie sei grundsätzlich zu hinterfragen, zitiert die „Bild“ aus einem Prüfbericht.

Zudem hätten die Altkanzler zuletzt die „Grenzen überschritten“, etwa für die Organisation von privaten Terminen oder für die „Lobbyarbeit für bestimmte Interessengruppen“. Büro und Personal würden auch für die „Erzielung zusätzlicher Einkünfte“ für „Aufsichts- und Verwaltungsratsmandate“ von „jährlich mehreren hunderttausend Euro“ eingesetzt.

Gerhard Schröder einziger noch lebender Altkanzler

Nach dem Tod von Helmut Schmidt (SPD) und Helmut Kohl (CDU) ist Gerhard Schröder (SPD) der einzige noch lebende Altkanzler. Er ist Aufsichtsratschef des Gas-Trassenbauers Nord Stream und des mehrheitlich russischen Staatskonzern Rosneft. (dpa/sige)