Berlin. Die AfD in Bayern verlangt auf einem Plakat „Islamfreie Schulen“. Kritiker erinnert die Wortwahl an die Zeit des Nationalsozialismus.

Im bayerischen Landtagswahlkampf sorgt die Alternative für Deutschland (AfD) mit einem Plakat für Empörung. „Islamfreie Schulen“ steht darauf in großen Lettern, darüber „Deutsche Leitkultur“. Kritiker in den sozialien Netzwerken erinnert die Wortwahl an das „judenfrei“ der Nationalsozialisten.

Eine Twitternutzerin schreibt: „Die bayerische AfD fordert islamfreie Schulen. Vor gut 80 Jahren hieß es noch, macht deutsche Schulen „judenfrei“.“ Auch der österreichische EU-Parlamentarier Michel Reimon zieht eine Parallele zur NS-Zeit. Er schreibt auf Twitter: „Im bayrischen Landtagswahlkampf wird die „Rassentrennung“ in der Schule gefordert. Wer den Faschismus nicht sieht, will ihn einfach nicht sehen.“ In Bayern wird am 14. Oktober ein neuer Landtag gewählt.

Bild stammt aus der Slowakei

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Illustriert ist das Anti-Islam-Plakat mit fünf Jugendlichen, im Zentrum ein junges Mädchen mit blonden Haaren, das ausgelassen hochspringt und einen Arm in die Höhe streckt. Die Herkunft des Bildes sorgt in den sozialen Netzwerken ebenfalls für Diskussionen. Das Foto ist ein Stockfoto der slowakischen Fotoagentur „Halfpoint“. Demnach sind die jugendlichen Models allesamt Slowaken.

Eine Twitternutzerin postete ein Statement, das sie von „Halfpoint“ bekommen haben will. Darin distanziert sich der Mitarbeiter von der Nutzung des Fotos durch die AfD. „Natürlich können wir nicht nachverfolgen, wo all unsere Fotos genutzt werden, jedoch widersprechen wir in diesem Fall strikt dem Kontext, in dem es verwendet wurde, und distanzieren uns vollständig von der Thematik.“

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Was genau die bayerische AfD unter „islamfrei“ versteht, ist offen. Ob sich der Slogan auf den Islamunterricht an Schulen bezieht oder auf den Ausschluss muslimischer Schüler, bleibt unklar. Anfragen von verschiedenen Medien ließ die Partei bisher unbeantwortet. (kge)