Berlin. Die Journalistin Mesale Tolu hat die türkische Regierung scharf kritisiert. Bei „Maischberger“ sagte sie, in dem Land herrsche Willkür.

Die deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu hat schwere Vorwürfe gegen die Türkei erhoben. „Die Türkei ist kein Rechtsstaat“, sagte Tolu in dem vorab aufgezeichneten Gespräch für die ARD-Talksendung „Maischberger“, die an diesem Mittwoch ab 22.45 Uhr ausgestrahlt wird. Ihre Verhaftung bezeichnet sie als „Willkür der Justiz in der Türkei“.

Wegen angeblicher Terrorpropaganda saß Mesale Tolu über sieben Monate mit ihrem zweijährigen Sohn in türkischer Untersuchungshaft. Vor wenigen Wochen wurde ihr die Ausreise aus der Türkei gestattet. Tolu befindet sich heute in Deutschland.

Mesale Tolu sieht Erdogan-Besuch kritisch

Bis 2015 sei in der Türkei eigentlich alles erlaubt gewesen, so Tolu bei „Maischberger“. Dann habe „der Staat den Friedensprozess beendet und alles ist umgeschlagen.“ Als Journalist dürfe man nicht wegschauen, „vor allem, wenn man in so einen Land lebt, wo man tagtäglich diese Menschenrechtsverletzungen miterlebt“.

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Mesale Tolu bezeichnet sich selbst als „Frauenaktivistin“, was allein kein Straftatbestand sei. Den anstehenden Staatsbesuch von Präsident Recep Tayyip Erdogan in Deutschland sieht sie skeptisch: „Generell ist es so, dass, wenn er als Staatspräsident so empfangen wird, die Opposition denkt, dass Deutschland das anerkennt“, so Mesale Tolu. „Man müsste abwägen, ob es sinnvoll und nötig ist, den Staatsbesuch wirklich so hochzufahren.“ (W.B.)