Wiesbaden. Das Thema Kriminalität von Asylsuchenden ist ein heikles. Zahlen zeigen, dass sich die Straftaten nur selten gegen Deutsche richten.

Im Streit um die deutsche Asylpolitik wird gerne mit kriminellen Flüchtlingen Wahlkampf gemacht. Doch die Zahlen des BKA für das erste Halbjahr 2018 zeigen, das nur in sehr seltenen Fällen Deutsche Opfer von Straftaten werden, die von Zuwanderern begangen werden.

Im ersten Quartal 2018 sind zehn von elf Todesopfer einer Straftat, bei der mindestens ein Zuwanderer als tatverdächtig gilt, ebenfalls Zuwanderer gewesen. Dies geht aus einer Auswertung des Bundeskriminalamtes (BKA) zum Thema „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ hervor. Ein Opfer hat die deutsche Staatsangehörigkeit.

Zuwanderer: Asylbewerber, Flüchtlinge oder Menschen ohne Bleiberecht

Insgesamt seien von Januar bis März 89 Straftaten gegen das Leben registriert worden, bei denen mindestens ein Zuwanderer als Tatverdächtiger ermittelt wurde, hieß es. Bei der überwiegenden Zahl der Fälle blieb es bei einer versuchten Tötung. Bei insgesamt 64 Ermittlungen waren ausschließlich Zuwanderer auf Täter- und Opferseite beteiligt, wie das BKA mitteilte. Zuwanderer im Sinne der Statistik sind Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge, Ausländer mit Duldungsstatus sowie Menschen,die sich unerlaubt in Deutschland aufhalten.

Die Zahl der Straftaten, bei denen mindestens ein Zuwanderer als tatverdächtig gilt, ist in den ersten drei Monaten 2018 gestiegen. Im Vergleich zum letzten Quartal 2017 erhöhte sich die Zahl um 4200 Fälle auf 66.200, wie aus der Auswertung hervorgeht. Die meisten davon betrafen Vermögens- und Fälschungsdelikte (28 Prozent) – und innerhalb dieser vorrangig um Fälle von Beförderungserschleichung (55 Prozent).

34.000 Asylsuchende von Januar bis März 2018

Die Zuwanderung nach Deutschland hält weiter an. Von Januar 2015 bis Ende März 2018 wurden laut BKA rund 1,39 Millionen Asylsuchende registriert, davon 34.000 zwischen Januar und März 2018. Verstöße gegen das Ausländerrecht sind generell nicht berücksichtigt. (dpa)