Damaskus. Die Golanhöhen sind ein wichtiger strategischer Ort zwischen Syrien und Israel. Russland will das Gebiet nach eigenen Angaben sichern.

Die russische Militärpolizei wird den entmilitarisierten Teil der syrischen Golanhöhen solange sichern, bis UN-Soldaten wieder die Waffenruhe zwischen Syrern und Israelis bewachen können. Die Pufferzone liegt unweit der Grenze zu Israel.

Der Vizekommandeur der russischen Truppen in Syrien, Sergej Kuralenko, kündigte den Schritt bei einer Besichtigung der Zone an. „Die russische Militärpolizei arbeitet eng mit der Mission der Vereinten Nationen mit dem Ziel zusammen, deren Arbeit wieder vollständig zu ermöglichen“, sagte der Generalleutnant.

Zugleich fuhren nach einem Bericht des russischen Senders NTW die Blauhelme erstmals seit 2012 wieder eigenständig durch das Gebiet und erkundeten Straßen- und Brückenschäden.

Laut Russland keine anderen Bewaffneten in der Zone

Israel hält den syrischen Höhenzug seit 1974 aus Sicherheitsgründen besetzt. Davor liegt die wenige Kilometer breite Pufferzone, bewacht von Soldaten der Mission UNDOF. Weil das Gebiet im Syrienkrieg in die Hand radikaler Milizen fiel, konnten die Blauhelme nicht mehr patrouillieren. Erst im Juli eroberte die syrische Armee die Zone zurück. Israel befürchtete dabei, dass mit den Syrern auch iranische Kräfte direkt an seine Verteidigungslinie gelangen könnten.

„Die Region ist heute frei von Bewaffneten“, sagte Kuralenko am Dienstag bei einem Besuch des verlassenen UN-Postens El-Krum. Wie mit Israel abgesprochen, bewege sich nur russische und syrische Polizei in der Pufferzone. Entlang der Waffenstillstandslinie von 1974 habe die russische Militärpolizei bereits vier feste Posten eingerichtet, acht sollten es werden.

„Das Hauptproblem sind Munitionsreste im Süden der Zone, wo sich Gruppen des Islamischen Staates (IS) eingenistet hatten und wo es schwere Kämpfe gab“, sagte der General. Terroristen seien mit Gewalt vertrieben worden, die Kämpfer gemäßigterer Gruppen seien zu einer kampflosen Aufgabe überredet worden.

„Das Leben normalisiert sich wieder“, sagte Humam Dubeyat, Gouverneur der syrischen Provinz Kunaitra. Wichtig sei die Wiederherstellung der Wasserversorgung in dem landwirtschaftlich fruchtbaren Gebiet. (dpa)