Berlin. Die Zahl der antisemitischen Vorfälle steigt – besonders in den ostdeutschen Bundesländern. Allen Demokraten kann das kaum gefallen.

11.500 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena, ein Weltstar auf der Bühne. Seine Hits sind Meilensteine der Rockgeschichte. Das Lied „Dark Side Of The Moon“ aus dem Jahr 1973 erhob die Musiker von Pink Floyd in die Riege der Megastars. Band-Mitbegründer Roger Waters legte im Juni dieses Jahres ein bombastisches Konzert in Berlin hin. Und reicherte es mit allerlei Israel-Kritik an. Er ist einer der prominentesten Unterstützer der weltweiten Israel-Boykott-Kampagne BDS.

Bei seinem Auftritt zeigte er deutlich, was wieder einmal neue Zahlen belegen: Antisemitismus ist Alltag und geht durch alle sozialen Schichten.

Man darf Israel Politik kritisieren, aber nicht alle Israelis

Man darf natürlich Israel kritisieren, seine Politik, seine Rolle im Nahost-Konflikt, seinen Regierungschef. Aber Waters und die BDS-Bewegung geben Israel allein die Schuld am Konflikt mit den Palästinensern und rufen zum Boykott gegen Israel auf.

So wie Waters, der an seine Fans appellierte, nicht an dem heute in Berlin beginnenden Pop-Kultur-Festival teilzunehmen. Nur weil die israelische Botschaft die Veranstaltung mit 1200 Euro fördert. So ein Boykott soll vielleicht die Politik des Landes meinen, trifft aber alle Israelis. Dämonisiert alles, was aus Israel kommt, ob nun Kultur, Menschen oder Produkte. Und hiermit handelt es sich um eindeutigen Antisemitismus.

In Berlin wird jede siebte antisemititische Straftat in Deutschland gemeldet, ein Armutszeugnis für die Hauptstadt. In Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt ereignen sich doppelt so viele antisemitische Vorfälle wie im Bundesdurchschnitt. Es geht um Angriffe, Gewalt und verbale Attacken. Aussagen wie die von Superstar Waters fördern so ein israelfeindliches Klima. Bereiten den Boden für krassere Aussagen, schlimmere Vergleiche und für Gewalt. Es hängt alles zusammen.

Mit Sprachverrohungen fängt alles an

Es herrscht derzeit die schon viel besprochene Stimmung des „Das wird man doch noch mal sagen dürfen“. Doch dieses „Sagen dürfen“ geht immer weiter. Auf jeden Tabubruch folgt der nächste. Mit Sprachverrohungen fängt alles an. Die Diffamierung, die Delegitimierung eines Staates, der Übergriff auf seine Bürger, die Dämonisierung einer Minderheit.

So freute sich Bundesinnenminister Horst Seehofer jüngst öffentlich darüber, dass an seinem 69. Geburtstag tatsächlich 69 Flüchtlinge abgeschoben wurden. Was für ein schönes Geschenk! Das hat er mit seiner Aussage vor allem jenen gemacht, die sich regelmäßig abfällig über andere äußern und so den öffentlichen Diskurs befeuern.

Denn der Bundesinnenminister setzt Maßstäbe. Auch darin, was sich eine Gesellschaft traut auszusprechen. Ob es sich dabei um die Diffamierung von Flüchtlingen, Schwarzen, Muslimen, Homosexuellen oder eben Juden handelt, macht dabei keinen Unterschied.

Porträts von Holocaust-Überlebenden

„Gegen das Vergessen“: Der Fotograf Luigi Toscano (<a href=www.luigi-toscano.de) hat Holocaust-Überlebende aus vielen Ländern fotografiert. Andrzej Korczak-Branecki gehört zu den Porträtierten. Er wurde 1930 in Warschau geboren, beim Warschauer Aufstand festgenommen und kam in verschiedene Konzentrationslager. Am 25. April 1945 wurde er aus dem KZ Dachau befreit. Er überlebte drei Todesmärsche. Er lebt heute in Mannheim. " title="„Gegen das Vergessen“: Der Fotograf Luigi Toscano (www.luigi-toscano.de) hat Holocaust-Überlebende aus vielen Ländern fotografiert. Andrzej Korczak-Branecki gehört zu den Porträtierten. Er wurde 1930 in Warschau geboren, beim Warschauer Aufstand festgenommen und kam in verschiedene Konzentrationslager. Am 25. April 1945 wurde er aus dem KZ Dachau befreit. Er überlebte drei Todesmärsche. Er lebt heute in Mannheim. " loading="lazy" />
„Gegen das Vergessen“: Der Fotograf Luigi Toscano (www.luigi-toscano.de) hat Holocaust-Überlebende aus vielen Ländern fotografiert. Andrzej Korczak-Branecki gehört zu den Porträtierten. Er wurde 1930 in Warschau geboren, beim Warschauer Aufstand festgenommen und kam in verschiedene Konzentrationslager. Am 25. April 1945 wurde er aus dem KZ Dachau befreit. Er überlebte drei Todesmärsche. Er lebt heute in Mannheim. © Luigi Toscano | Luigi Toscano
Anastasia Tschernil wurde 1924 geboren. Weiter Angaben gibt es nicht. Sie möchte über ihr Erlebtes nicht sprechen.
Anastasia Tschernil wurde 1924 geboren. Weiter Angaben gibt es nicht. Sie möchte über ihr Erlebtes nicht sprechen. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Lev Selezev wurde 1937 im russischen Sankt Petersburg (früher Leningrad) geboren. „Obwohl ich keine vier Jahre alt war, als der Krieg begann, kann ich mich an einiges erinnern. Ich ging mit meinem älteren Bruder zum Kindergarten. Im Sommer zog unser Kindergarten in die Vorstadt um. Wir spielten im Hof und plötzlich hörten wir die Schreie der Erzieherinnen „Krieg!“, „Krieg!“.“ „ Dann stiegen alle in einen Zug ein und wurden zurück nach Leningrad gebracht. Auf dem Weg nach Leningrad wurde unser Zug von Faschisten bombardiert. Die Gleise waren komplett zerstört, sodass wir nicht weiter fahren konnten. Die Erzieherinnen nahmen uns aus dem Zug und sagten „Kriecht in den Wald“, der 50 Meter entfernt war. Meine Erinnerung: Ich krieche in den Wald und plötzlich fliegt nicht weit von mir ein Flugzeug.“ „Nach dem Krieg erzählten mir meine Eltern, dass damals nach Leningrad zwei Waggons mit toten Kindern kamen. Im Februar 1942 wurden wir über den zugefrorenen Ladogasee, über die sogenannte Straße des Lebens, evakuiert. Den ersten Bus haben wir verpasst. Später hieß es, dass er mit allen Insassen unter das Eis ging. Wir fuhren in Güterwaggons nach Kurgan, wo die Eltern meiner Mutter wohnten. Auf dem Weg dahin starb mein jüngerer Bruder an Unterernährung. Den älteren Bruder haben die Ärzte in Kurgan gerettet.“
Lev Selezev wurde 1937 im russischen Sankt Petersburg (früher Leningrad) geboren. „Obwohl ich keine vier Jahre alt war, als der Krieg begann, kann ich mich an einiges erinnern. Ich ging mit meinem älteren Bruder zum Kindergarten. Im Sommer zog unser Kindergarten in die Vorstadt um. Wir spielten im Hof und plötzlich hörten wir die Schreie der Erzieherinnen „Krieg!“, „Krieg!“.“ „ Dann stiegen alle in einen Zug ein und wurden zurück nach Leningrad gebracht. Auf dem Weg nach Leningrad wurde unser Zug von Faschisten bombardiert. Die Gleise waren komplett zerstört, sodass wir nicht weiter fahren konnten. Die Erzieherinnen nahmen uns aus dem Zug und sagten „Kriecht in den Wald“, der 50 Meter entfernt war. Meine Erinnerung: Ich krieche in den Wald und plötzlich fliegt nicht weit von mir ein Flugzeug.“ „Nach dem Krieg erzählten mir meine Eltern, dass damals nach Leningrad zwei Waggons mit toten Kindern kamen. Im Februar 1942 wurden wir über den zugefrorenen Ladogasee, über die sogenannte Straße des Lebens, evakuiert. Den ersten Bus haben wir verpasst. Später hieß es, dass er mit allen Insassen unter das Eis ging. Wir fuhren in Güterwaggons nach Kurgan, wo die Eltern meiner Mutter wohnten. Auf dem Weg dahin starb mein jüngerer Bruder an Unterernährung. Den älteren Bruder haben die Ärzte in Kurgan gerettet.“ © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Nina Lasenko wurde 1932 in der ukrainischen Stadt Perejaslaw-Chmelnyzkyj geboren. Sie arbeitete von 1941 bis 1943 bei Karl Neumann in Warnau in Havelberg. „Als Kind passte ich auf das Vieh auf, brachte den Gefangenen zu essen. Man hörte die Schüsse. Durch einen Bombenangriff wurde unser Haus zerstört, meine Mutter musste vier Jahre lang mit drei Kindern in einer Erdhütte wohnen. Wir haben erfahren, was Angst und Kälte, Hunger und Zwangsarbeit sind.“
Nina Lasenko wurde 1932 in der ukrainischen Stadt Perejaslaw-Chmelnyzkyj geboren. Sie arbeitete von 1941 bis 1943 bei Karl Neumann in Warnau in Havelberg. „Als Kind passte ich auf das Vieh auf, brachte den Gefangenen zu essen. Man hörte die Schüsse. Durch einen Bombenangriff wurde unser Haus zerstört, meine Mutter musste vier Jahre lang mit drei Kindern in einer Erdhütte wohnen. Wir haben erfahren, was Angst und Kälte, Hunger und Zwangsarbeit sind.“ © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
„Wenn wir die Vergangenheit vergessen, sind wir verdammt, sie zu wiederholen.“ Dieses Zitat stammt von Susan Cernyak. Sie wurde 1922 in Wien geboren, im Mai 1942 mit ihrer Mutter ins Ghetto Theresienstadt gebracht und von dort im Januar 1943 ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Im Zuge der Evakuierung der Häftlinge im KZ Auschwitz kam sie auf einem Todesmarsch im Januar 1945 ins Konzentrationslager Ravensbrück. Dort erlebte sie im Frühjahr 1945 die Befreiung durch die Rote Armee. Heute lebt sie in Heidelberg.
„Wenn wir die Vergangenheit vergessen, sind wir verdammt, sie zu wiederholen.“ Dieses Zitat stammt von Susan Cernyak. Sie wurde 1922 in Wien geboren, im Mai 1942 mit ihrer Mutter ins Ghetto Theresienstadt gebracht und von dort im Januar 1943 ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Im Zuge der Evakuierung der Häftlinge im KZ Auschwitz kam sie auf einem Todesmarsch im Januar 1945 ins Konzentrationslager Ravensbrück. Dort erlebte sie im Frühjahr 1945 die Befreiung durch die Rote Armee. Heute lebt sie in Heidelberg. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Karl Spiller wurde 1923 im polnischen Sosnowitz geboren. Er wurde im Rathaus gefangen genommen – drei Tage kniend ohne Essen. Er kam von Lager zu Lager: Auschwitz-Birkenau, Feldafing, Kaufbeuren, Landsberg am Lech und weitere. Er hat unter anderem Uniformen für die Deutsche Luftwaffe gefertigt. Im Zwangsarbeitslager Hirschberg hat er durch Zufall seine Schwester wiedergetroffen. 1945 ging er nach Regensburg, dann wanderte er 1952 in die USA aus. Er ist geschieden, hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder.1962 kehrt er nach Regenburg zurück und machte sich mit einem Kleidergeschäft selbstständig. Heute lebt er in Köln.
Karl Spiller wurde 1923 im polnischen Sosnowitz geboren. Er wurde im Rathaus gefangen genommen – drei Tage kniend ohne Essen. Er kam von Lager zu Lager: Auschwitz-Birkenau, Feldafing, Kaufbeuren, Landsberg am Lech und weitere. Er hat unter anderem Uniformen für die Deutsche Luftwaffe gefertigt. Im Zwangsarbeitslager Hirschberg hat er durch Zufall seine Schwester wiedergetroffen. 1945 ging er nach Regensburg, dann wanderte er 1952 in die USA aus. Er ist geschieden, hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder.1962 kehrt er nach Regenburg zurück und machte sich mit einem Kleidergeschäft selbstständig. Heute lebt er in Köln. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Wladislaw Shdan, geboren 1923 in der russischen Region Altaj, wurde 1942 von der Polizei festgenommen und ins KZ Bialystock in Polen gebracht. Von dort ging es durch andere Durchgangslager, er wurde nach Bayreuth überführt und diente als Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft. 1945 wurde er durch die US-Armee befreit. Er lebt in Moskau.
Wladislaw Shdan, geboren 1923 in der russischen Region Altaj, wurde 1942 von der Polizei festgenommen und ins KZ Bialystock in Polen gebracht. Von dort ging es durch andere Durchgangslager, er wurde nach Bayreuth überführt und diente als Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft. 1945 wurde er durch die US-Armee befreit. Er lebt in Moskau. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Horst Sommerfeld schrieb Fotograf Toscano folgende Worte: „Ich bin Dir so dankbar, dass du Dich dieser so wichtigen Sache verschrieben hast und mit Deinen Bildern gegen das Vergessen arbeitest. Von uns wird in nicht allzu langer Zeit keiner mehr davon sprechen können, was uns jeden Tag aufs Neue bewegt. Umso wichtiger ist es, eine junge Stimme für uns zu haben.“ Sommerfeld wurde 1922 im polnischen Zlotow (deutsch Flatow) geboren. Er wuchs in Berlin auf. Dort versteckte er sich zwei Jahre mit seiner Familie, anschließend wurden sie gefunden und nach Auschwitz deportiert. Seine Eltern und Geschwister wurden dort getötet. Sommerfeld wurde später in die Lager Heidenheim/Schlossberg und Mühldorf-Ampfing gebracht und wurde durch die US-Armee befreit. Er lebt heute in Gelsenkirchen.
Horst Sommerfeld schrieb Fotograf Toscano folgende Worte: „Ich bin Dir so dankbar, dass du Dich dieser so wichtigen Sache verschrieben hast und mit Deinen Bildern gegen das Vergessen arbeitest. Von uns wird in nicht allzu langer Zeit keiner mehr davon sprechen können, was uns jeden Tag aufs Neue bewegt. Umso wichtiger ist es, eine junge Stimme für uns zu haben.“ Sommerfeld wurde 1922 im polnischen Zlotow (deutsch Flatow) geboren. Er wuchs in Berlin auf. Dort versteckte er sich zwei Jahre mit seiner Familie, anschließend wurden sie gefunden und nach Auschwitz deportiert. Seine Eltern und Geschwister wurden dort getötet. Sommerfeld wurde später in die Lager Heidenheim/Schlossberg und Mühldorf-Ampfing gebracht und wurde durch die US-Armee befreit. Er lebt heute in Gelsenkirchen. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Bar-Tor wurde 1922 im polnischen Tarnów geboren. Er wurde ins Ghetto Tarnów deportiert. 1946 fand er in Israel seine Heimat.
Bar-Tor wurde 1922 im polnischen Tarnów geboren. Er wurde ins Ghetto Tarnów deportiert. 1946 fand er in Israel seine Heimat. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Gertrut Roche, geboren 1929 in Konstadt/Oberschlesien (heute Wolszyn in Polen) er- und überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Ravensbrück, Rechlin, Ochsenzollen und Hohensasel. Sie wurde von den Engländern befreit und fand ihre neue Heimat in Ingolstadt.
Gertrut Roche, geboren 1929 in Konstadt/Oberschlesien (heute Wolszyn in Polen) er- und überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Ravensbrück, Rechlin, Ochsenzollen und Hohensasel. Sie wurde von den Engländern befreit und fand ihre neue Heimat in Ingolstadt. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Marcel D., geboren 1934 im polnischen Drohobycz, lebte ab 1942 mit seinen Eltern und Geschwistern im dortigen Ghetto. Sein Vater konnte einen Wärter bestechen – sie flohen in ein kleines Dorf in der Nähe ihres Heimatortes. Eine ukrainische Familie versteckte sie mit neun anderen Juden im August 1943. Im August 1944 wurden sie von der sowjetischen Armee befreit. Marcel D. musste nach dieser Zeit wieder das Laufen lernen und ging auf eine Ingenieurschule. 1961 ging er die Vereinigten Staaten; er arbeitet heute dort in einem Museum.
Marcel D., geboren 1934 im polnischen Drohobycz, lebte ab 1942 mit seinen Eltern und Geschwistern im dortigen Ghetto. Sein Vater konnte einen Wärter bestechen – sie flohen in ein kleines Dorf in der Nähe ihres Heimatortes. Eine ukrainische Familie versteckte sie mit neun anderen Juden im August 1943. Im August 1944 wurden sie von der sowjetischen Armee befreit. Marcel D. musste nach dieser Zeit wieder das Laufen lernen und ging auf eine Ingenieurschule. 1961 ging er die Vereinigten Staaten; er arbeitet heute dort in einem Museum. © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Chana Borochowitz-Golany wurde 1930 im litauischen Tauroge geboren. Gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern wurde sie ins Ghetto Schaulay gebracht. Der Vater und eine der Schwestern wurden getötet. Sie wurde weiter ins KZ Stutthof deportiert. Hier wurden die Mutter und eine andre Schwester umgebracht. Heute lebt sie im israelischen Haifa
Chana Borochowitz-Golany wurde 1930 im litauischen Tauroge geboren. Gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern wurde sie ins Ghetto Schaulay gebracht. Der Vater und eine der Schwestern wurden getötet. Sie wurde weiter ins KZ Stutthof deportiert. Hier wurden die Mutter und eine andre Schwester umgebracht. Heute lebt sie im israelischen Haifa © Luigi Toscano | www.luigi-toscano.de
Anna Strishkowa wurde in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren. Das Geburtsdatum ist unbekannt. Sie überlebte als Versuchskind von Dr. Mengele im KZ Auschwitz-Birkenau. Ihre Eltern wurden in dem Lager ermordet. Heute lebt sie in Kiew.
Anna Strishkowa wurde in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren. Das Geburtsdatum ist unbekannt. Sie überlebte als Versuchskind von Dr. Mengele im KZ Auschwitz-Birkenau. Ihre Eltern wurden in dem Lager ermordet. Heute lebt sie in Kiew. © Luigi Toscano | Luigi Toscano
Walter Northmann wurde im polnischen Zabrze geboren. Wann, ist unbekannt. Er lebte in einem Schweizer Waisenhaus, Bruder und Mutter wurden in Auschwitz ermordet. Der Vater überlebte das „Vorzeige“-KZ Theresienstadt und zog nach der Befreiung nach Berlin. Northmann lebt heute in der Stadt Haifa in Israel.
Walter Northmann wurde im polnischen Zabrze geboren. Wann, ist unbekannt. Er lebte in einem Schweizer Waisenhaus, Bruder und Mutter wurden in Auschwitz ermordet. Der Vater überlebte das „Vorzeige“-KZ Theresienstadt und zog nach der Befreiung nach Berlin. Northmann lebt heute in der Stadt Haifa in Israel. © Luigi Toscano | Luigi Toscano
Daliah Miller wurde 1928 in Villingen geboren. Ihre Eltern und Großeltern wurden in Auschwitz ermordet. Gemeinsam mit ihren Brüdern konnte sie sich durch einen Kindertransport in die Schweiz retten. Sie floh weiter nach Palästina. Sie lebt in Haifa.
Daliah Miller wurde 1928 in Villingen geboren. Ihre Eltern und Großeltern wurden in Auschwitz ermordet. Gemeinsam mit ihren Brüdern konnte sie sich durch einen Kindertransport in die Schweiz retten. Sie floh weiter nach Palästina. Sie lebt in Haifa. © Luigi Toscano | Luigi Toscano
Der Mannheimer Fotograf hat anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar 2017 an die UN appelliert, sich auch weiterhin gegen Antisemitismus und jegliche Form von Gewalt zu engagieren. „Gegen das Vergessen“ war vom 22. Januar bis zum 1. März im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York zu sehen.
Der Mannheimer Fotograf hat anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar 2017 an die UN appelliert, sich auch weiterhin gegen Antisemitismus und jegliche Form von Gewalt zu engagieren. „Gegen das Vergessen“ war vom 22. Januar bis zum 1. März im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York zu sehen. © dpa | William Volcov
Seit mehrern Jahren fotografiert Toscano Holocaust-Überlebende und ist dafür in sechs Länder auf der ganzen Welt gereist. „Mir war es wichtig, nicht nur die jüdischen Opfer zu porträtieren, sondern alle, die vom Holocaust betroffen waren – sei es die Sinti und Roma, sei es die politisch Verfolgten, Homosexuellen, oder Zwangsarbeiter.“ Das Foto zeigt den Mannheimer mit Matthias Haß von der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, die die Ausstellung mit organisiert hat.
Seit mehrern Jahren fotografiert Toscano Holocaust-Überlebende und ist dafür in sechs Länder auf der ganzen Welt gereist. „Mir war es wichtig, nicht nur die jüdischen Opfer zu porträtieren, sondern alle, die vom Holocaust betroffen waren – sei es die Sinti und Roma, sei es die politisch Verfolgten, Homosexuellen, oder Zwangsarbeiter.“ Das Foto zeigt den Mannheimer mit Matthias Haß von der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, die die Ausstellung mit organisiert hat. © dpa | Christina Horsten
1/17

Für Merkel ist Umgang mit Minderheiten entscheidend

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat 2012 in ihrer Rede zur Verleihung des Heinz-Galinski-Preises gesagt: „Am Umgang mit Minderheiten entscheidet sich die Menschlichkeit einer Gesellschaft.“ Und nicht nur das, die Entfaltungsfreiheit religiöser und kultureller Minderheiten und die Akzeptanz der Bevölkerung für die empfundene Andersartigkeit seien Gradmesser für den Zustand der Demokratie eines Landes – sie zitierte dabei Deidre Berger, Direktorin des American Jewish Committee in Berlin, und den Holocaust-Überlebenden Heinz Galinski, der über die Demokratie gesagt hat: „Sie muss täglich erkämpft und verteidigt werden.“

Genau dazu ist und bleibe jeder in unserem Land aufgerufen. Auch 2018 hat sich daran nichts geändert.