Berlin. Nach Bekanntwerden von Kontakten der AfD-Spitze zum Verfassungsschutz fordert die SPD Aufklärung über die Rolle des Inneministers.

In der Diskussion um Gespräche von Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen mit der AfD-Spitze nimmt die SPD jetzt Innenminister Horst Seehofer (CSU) ins Visier. Als Maaßens Dienstherr müsse sich Seehofer fragen lassen, ob es richtig sei, dass „die AfD aus seinem Verantwortungsbereich heraus exklusive politische Tipps erhält“, sagte SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel unserer Redaktion.

SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel.
SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel. © dpa | Boris Roessler

Schäfer-Gümbel warf die Frage auf: „Was wusste eigentlich Horst Seehofer und hat er bei Bekanntwerden mit Maaßen darüber gesprochen?“ Sollte der Verfassungsschutzpräsident der AfD tatsächlich Tipps gegeben haben, wäre das „ein starkes Stück“, so Schäfer-Gümbel. „Herr Maaßen hätte den Bogen dann weit überspannt und müsste den Schlapphut nehmen.“

Zuvor hatte AfD-Chef Alexander Gauland ein Gespräch mit Maaßen gegenüber unserer Redaktion eingeräumt. Das Innenministerium bestätigte außerdem zwei Treffen Maaßens mit Gaulands Vorgängerin Frauke Petry. (zrb)