Berlin/Den Haag. 2017 gab es in Europa fast doppelt so viele islamistisch motivierte Anschläge wie im Jahr zuvor. Die Täter handeln meistens alleine.

Die Gefahr von Terror-Anschlägen in der EU bleibt bestehen – trotz der Niederlagen der Terrormiliz IS im Irak und Syrien. Das geht aus dem aktuellen Terrorismus-Bericht von Europol hervor, der am Mittwoch vorgelegt wurde. Demnach würden die Maßnahmen zur Terrorbekämpfung derzeit nicht reduziert.

Zwar nahm die Zahl der Toten durch Terroranschläge in der Europäischen Union ab: Im Jahr 2017 starben laut Europol 68 Menschen. Die Zahl der Terrorattacken aber habe sich nicht verringert. Im Gegenteil: Die Zahl der Angriffe, die von Islamisten begangen wurden, hat sich laut der Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union deutlich erhöht.

Anstieg der Anschläge um 45 Prozent

Neun EU-Staaten hatten im Jahr 2017 demnach insgesamt 205 Terrorattacken gemeldet - dazu zählen vereitelte Anschläge ebenso wie gescheiterte und durchgeführte Angriffe. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es 142, ein Anstieg von 45 Prozent.

Für die meisten Terror-Anschläge in Europa waren dem Bericht zufolge nationalistische und separatistische Gruppierungen verantwortlich. Doch fast alle Todesopfer gab es bei Anschlägen von Dschihadisten. 2017 waren bei 33 Anschlägen 62 Menschen getötet worden. Im Jahr zuvor hatte es 13 islamistische Anschläge mit 135 Toten gegeben.

Um Terrorismus zu bekämpfen, seien ein optimaler Informationsaustausch und unabdingbar, sagte Europol-Direktorin Catherine De Bolle laut der Mitteilung. (sdo/dpa).