Genf. Nach UN-Angaben sind mehr als zwei Drittel der Menschen im Südsudan auf Hilfe angewiesen. Ein Ende des Bürgerkriegs ist nicht in Sicht.

Im Südsudan droht fast fünf Millionen Menschen und damit rund jedem zweiten Bewohner des zentralafrikanischen Landes eine Hungersnot. In der besonders schwer vom Bürgerkrieg, Überschwemmungen und Schädlingsbefall betroffenen Stadt Pibor hungere die Bevölkerung bereits, teilte die Entwicklungsorganisation Oxfam mit. Bewohner berichteten, sie müssten für ihre Familie als Nahrung Gräser und Unkraut auskochen, erklärte der Landesdirektor der Organisation, Nicolo Di Marzo.

Nach UN-Angaben sind sieben der gut zehn Millionen Südsudanesen auf Hilfe angewiesen. Vier Millionen sind im eigenen Land auf der Flucht. Von den 1,7 Milliarden US-Dollar (rund 1,46 Milliarden Euro), die die Vereinten Nationen für die Nothilfe im Land veranschlagen, sind bislang erst 22 Prozent zugesagt worden.

Di Marzo warnte, Hilfsorganisationen könnten mit der wachsenden Not der Menschen kaum noch Schritt halten. Um Menschenleben zu retten, müsse die internationale Hilfe jetzt umgehend aufgestockt werden. Vier Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs in dem zentralafrikanischen Staat sind die Reserven der meisten Menschen aufgebraucht. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. Auch die jüngste Runde der Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und Rebellengruppen endete ohne Ergebnis. (epd)