Washington. Der US-Senat hat die Nominierung von Gina Haspel bestätigt. Die 61-Jährige wird somit offiziell die erste Frau an der Spitze der CIA.

Die umstrittene Kandidatin Gina Haspel ist vom Senat als kommende CIA-Direktorin bestätigt worden. Der Senat hat damit der Nominierung der ersten Frau für dieses Amt zugestimmt.

Die 61 Jahre alte Haspel, die den weitaus größten Teil ihrer 33-jährigen Dienstzeit undercover verbracht hat, leitet den Geheimdienst bereits kommissarisch. Sie wird Mike Pompeo nachfolgen, der inzwischen Außenminister ist. Der Senat bestätigte sie am Donnerstag mit 54 zu 45 Stimmen.

Haspels Nominierung durch US-Präsident Donald Trump war umstritten, weil sie als CIA-Agentin in der Zeit nach den Terroranschlägen im Jahr 2001 Verhörmethoden toleriert haben soll, die heute verboten sind und international als Folter betrachtet werden.

Gina Haspel hat Waterboarding toleriert haben

Darunter fällt auch das sogenannte Waterboarding, ein simuliertes Ertränken von Gefangenen. Die Methoden waren während der Amtszeit von Präsident George W. Bush legal. Oft wurden Terrorverdächtige entführt und weltweit in Geheimgefängnissen („black sites“) verhört. Die Methoden wurden später von Präsident Barack Obama verboten.

Haspel hatte in der Zeit Berichten zufolge ein CIA-Geheimgefängnis in Thailand geleitet, wo mehrere Häftlinge den sogenannten „erweiterten Verhörmethoden“ unterzogen worden waren. Unklar ist jedoch, welche Rolle Haspel selbst dabei gespielt hat. Im Senat erklärte Haspel, ähnliche Methoden wolle sie nicht wieder einführen, selbst wenn Trump sie dazu auffordern würde. „Ich glaube, die CIA muss ihre Aktivitäten im Einklang mit amerikanischen Werten durchführen“, sagte Haspel. Trump hat oft Sympathie für brutale Verhöre erkennen lassen. (dpa)