Berlin. Der Lehrerverband hatte gefordert, Abiturprüfungen der Länder stärker als bisher anzugleichen. Doch der Vorschlag stößt auf Kritik.

Der Deutsche Lehrerverband stößt mit seiner Forderung nach einem zentralen, bundesweiten „Kernabitur“ in drei Fächern auf Widerspruch. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wandte sich am Montag gegen Pläne, das Abitur zu zentralisieren.

„Prüfungen sollten nicht vereinheitlicht werden, sondern Wahlmöglichkeiten und Schwerpunktsetzungen enthalten“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe unserer Redaktion. Die nötige Vergleichbarkeit zwischen den Abiturnoten werde bereits durch die gemeinsamen Leistungsstandards der Kultusministerkonferenz erreicht.

Forderung nach stärkerer Angleichung

Der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke), äußerte sich ähnlich: Der Weg der Länder mit gemeinsamen Abituraufgabenpools habe sich bewährt. „Wir prüfen gemeinsam kontinuierlich und sorgfältig, wie wir diesen Weg weitergehen können.“

Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger hatte im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ die Bundesländer aufgefordert, ihre Abiturprüfungen stärker als bisher anzugleichen und in den Fächern Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache zentrale Abiturprüfungen durchzuführen. (FMG)