Berlin. Zwei als radikale Salafistinnen geltende Frauen sind laut einem Bericht nach Deutschland eingereist. Haftbefehle liegen nicht vor.

Zwei deutsche IS-Frauen sind mit drei kleinen Kindern aus dem Nordirak nach Deutschland zurückgekehrt – und auf freiem Fuß. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Gegen die Frauen lagen dem Bericht zufolge keine Haftbefehle vor. Sie seien daher bei der Ankunft in Frankfurt am Main am Donnerstag nicht festgenommen worden.

Es handle sich um eine Deutsch-Türkin aus Hessen und eine Konvertitin aus Baden-Württemberg. Die beiden seien zuletzt in einem kurdischen Frauengefängnis in Erbil festgehalten worden. Sie gelten dem Bericht zufolge als radikale Salafistinnen. Sie sollen sich nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben.

Deutsche Dschihadisten in Nordsyrien und Irak

Die Bundesanwaltschaft, die gegen die Islamistinnen ermittele, hatte laut „Welt“ Haftbefehle beantragt. Der Bundesgerichtshof habe diese jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass eine konkrete Terrorunterstützung nicht bewiesen sei. Im vergangenen Jahr hatte Generalbundesanwalt Peter Frank angekündigt, verstärkt gegen Dschihadistinnen vorgehen zu wollen.

Mehr als 80 deutsche Dschihadisten sollen sich dem Bericht zufolge aktuell in Nordsyrien und im Irak in Gefangenschaft befinden. Hinzu kämen noch zahlreiche Kinder, die teilweise vor Ort geboren wurden. Zehn Kleinkinder, bei denen durch DNA-Proben eine Verwandtschaft geklärt werden konnte, wurden bislang nach Deutschland gebracht. (dpa)