Berlin. Die Beamtenbezahlung ist in vielen Bundesländern stark unterschiedlich. Bei Ländern, die schlechter zahlen, sorgt das für Probleme.

Beamte in Bayern verdienen bundesweit mit Abstand am meisten Geld. Die Länder Berlin und das Saarland bezahlen ihre Staatsdiener dagegen am schlechtesten. Das ergibt sich aus dem neuesten Besoldungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der unserer Redaktion vorliegt.

Beamte, die für Bundesbehörden arbeiten, verdienen gut – und zwar umso besser, je höher ihre Besoldungsgruppe ist. Die von der Bundesregierung nach dem Tarifabschluss für Angestellte im öffentlichen Dienst angekündigte Erhöhung auch für Bundesbeamte wird einige Staatsdiener im höheren Dienst sogar zu Spitzenverdienern in ihrer Besoldungsklasse machen.

Große Unterschiede in den Ländern

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack warf Bund und Ländern vor diesem Hintergrund eine „Besoldungspolitik nach Kassenlage“ vor. Die öffentlichen Arbeitgeber nähmen es in Kauf, „dass der öffentliche Dienst im Wettbewerb um Fachkräfte oft nicht mehr konkurrenzfähig“ sei, sagte Hannack unserer Redaktion.

Gerade schlechter zahlende Länder hätten zunehmend Schwierigkeiten, neues, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Die Folge sei ein öffentlicher Dienst, „der seine Aufgaben nur noch schwerlich erfüllen kann“. Es fehle nicht nur eine langfristige Personalpolitik, es drohe auch ein „Flickenteppich“ unterschiedlicher Bezahlung.

Auch die Steigerungsraten werden erfasst

So ist es Hannack zufolge „nicht nachvollziehbar“, dass beispielsweise eine gerade in den Staatsdienst übernommene Justizvollzugsbeamtin in Berlin zwölf Prozent weniger Gehalt bekomme als ihre Kolleginnen in Bayern. Gleiches gelte für eine neu verbeamtete Lehrerin in Rheinland-Pfalz die im Jahr mehr als 8.000 Euro brutto und damit 18,5 Prozent weniger erhalte als eine neu verbeamtete Lehrerin in Bayern.

Die DGB-Untersuchung vergleicht die Bezüge der rund 1,8 Millionen Beamten in den 16 Bundesländern und beim Bund sowohl in absoluter Höhe als auch in Bezug zur Arbeitszeit. Auch die Steigerungsraten in den vergangenen zehn Jahren werden erfasst.

Der Vergleich bezieht sich auf die drei Besoldungsgruppen A7, A9 und A13, die exemplarisch für die Laufbahn im mittleren, im gehobenen und höheren Dienst stehen. Die Summen sind jeweils die Bruttobezüge von ledigen und kinderlosen Beamten. (FMG)