Köln. Der Zentralrat der Muslime hat nach einer Morddrohung sein Büro in Köln geschlossen. In dem Brief befand sich auch ein weißes Pulver.

Die Kölner Geschäftsstelle des Zentralrats der Muslime ist nach einer Morddrohung gegen den ZMD-Vorsitzenden Aiman Mazyek geschlossen worden. „Das ist nicht die erste ernste Drohung, wir sind fix und fertig und müssen uns nun einen unbekannten Ort suchen, an dem wir unsere Arbeit fortsetzen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende Nurhan Soykan am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ darüber berichtet.

In dem mit einem Nazisymbol versehenen Brief, der am Morgen von der Sekretärin im Kölner Büro geöffnet worden war, wird Mazyek aufgefordert, er solle die AfD nicht weiter „beleidigen“ und aus Deutschland verschwinden. In dem Brief sei ein weißes Pulver gewesen, das sich später als ungefährlich herausgestellt habe, so Soykan.

Immer wieder Bedrohungen und Beschimpfungen

Ein Sprecher der Kölner Polizei bestätigte, dass man das Pulver aus dem Brief untersucht habe. Jetzt ermittle der Staatsschutz wegen Bedrohung und Nötigung. Mazyek ist der bekannteste Vertreter der Islam-Verbände in Deutschland. Soykan sagte, nicht nur Mazyek, auch sie selbst und viele Mitarbeiter seien immer wieder Drohungen und Beschimpfungen ausgesetzt. (dpa)