Köln. CDU-Mann Jens Spahn bleibt in Sachen Hartz IV und Tafeln unnachgiebig. Der künftige Minister legte jetzt in einem TV-Interview nach.

Trotz heftiger Debatte steht der künftige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weiter zu seinen Aussagen zu Hartz IV. „Natürlich ist es schwierig, mit so einem kleinen Einkommen umgehen zu müssen wie es Hartz IV bedeutet. Das deckt die Grundbedürfnisse ab und nicht mehr, da gibt es auch nichts zu diskutieren und das habe ich auch nicht in Frage gestellt“, sagte Spahn im Fernsehsender n-tv.

„Ich finde es nur trotzdem wichtig zu sehen, dass unser Sozialsystem tatsächlich für jeden ein Dach über dem Kopf vorsieht und für jeden das Nötige, wenn es ums Essen geht“, sagte Spahn weiter.

Jens Spahn: Verkäuferin hat weniger als Hartz-Empfänger

Spahn sagte weiter, eine Verkäuferin im Einzelhandel habe weniger, um ihre Familie zu versorgen, als jemand, der den Hartz-IV-Satz bekommt. „Das müssen Sie auch mal sehen“, so der künftige Minister.

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    Spahn hatte mit seinen Aussagen in einem Interview mit unserer Redaktion am Wochenende teils Empörung ausgelöst. Auch ohne die Tafeln müsse in Deutschland niemand hungern, hatte er unserer Redaktion gesagt. Zudem sei der Bezug von Hartz-IV-Leistungen nicht mit Armut gleichzusetzen.

    „Tafeln sind gut und wichtig“

    Kritiker warfen ihm daraufhin unter anderem vor, die Unterschiede zwischen Arm und Reich herunterzuspielen. Momentan erhält ein Erwachsener ohne Job, der allein zur Miete wohnt, im Monat 416 Euro Arbeitslosengeld II.

    Spahn bezeichnete die Tafeln, die Lebensmittel an Bedürftige vergeben, gegenüber n-tv als „gute, wichtige Einrichtung, für die ich dankbar bin“. Dennoch fände er es nicht gut, „wenn jemand den Eindruck erweckte, im deutschen Sozialsystem müsste man ohne Tafeln hungern“.

    Zwar müssten möglichst viele Menschen die Chance haben, künftig ohne solche Unterstützungsleistungen auszukommen. „Aber ich bitte einfach darum, dass wir nicht den Eindruck erwecken, das deutsche Sozialsystem würde nicht auch Unterstützung für die Grundbedürfnisse geben. Dass da keine großen Sprünge mit zu machen sind, da brauchen wir nicht lange drüber streiten.“ (dpa)