Köln/Duisburg. Erdogan wirbt nur allzu gerne um die Stimmen der in Deutschland lebenden Türken. Eine Studie zeigt nun, dass er nicht so beliebt ist.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist laut einer Studie bei Deutschen türkischer Herkunft weniger beliebt als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

In einer Befragung durch Forscher der Universitäten Köln und Duisburg-Essen erreichte Erdogan auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf lediglich einen Wert von minus 2,5. Merkel schnitt mit plus 1,6 deutlich besser ab.

Putin schneidet besser als Erdogan ab

Teilnehmer der Befragung waren allerdings nur Migranten, die sich für den deutschen Pass entschieden hatten, keine Türken mit Aufenthaltstitel. Auffällig ist auch: von der Einwanderergeneration erhielt Merkel mit plus zwei deutlich bessere Noten als von der zweiten Generation mit plus eins.

Anders sieht es bei Deutschen aus, die ihre Wurzeln in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion haben. Sie beurteilten den russischen Präsidenten Wladimir Putin den Angaben zufolge im Durchschnitt besser als die deutsche Kanzlerin. Putin kam in der Befragung auf einen Wert von plus 1,4 und lag damit leicht vor Merkel mit plus 1,1.

Linkspartei beliebter als AfD

Politikwissenschaftler der beiden Hochschulen haben nach eigenen Angaben erstmals auf Basis von Daten aus der Bundestagswahl 2017 knapp 500 Deutsche zu ihrem Wahlverhalten befragt, die selbst oder deren Eltern aus der Türkei oder Nachfolgestaaten der Sowjetunion eingewandert sind.

Demnach wählten 35 Prozent der Deutschtürken die SPD und 16 Prozent die Linkspartei. Unter den Deutschen mit Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion entschieden sich der Studie zufolge 27 Prozent für CDU oder CSU, 21 Prozent für die Linkspartei und 15 Prozent für die AfD. (epd/dpa)