Kabul. In Afghanistan ist es erneut zu mehreren Anschlägen mit mehr als 30 Toten gekommen. Die Taliban bekannten sich zu mehreren Angriffen.

Bei vier Anschlägen von Aufständischen auf afghanische Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Kabul, der Westprovinz Farah und der Südprovinz Helmand sind am Samstagmorgen mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. Die radikalislamischen Taliban haben sich bisher zu drei der Angriffe bekannt. Der IS reklamierte einen Selbstmordanschlag nahe dem Nato-Hauptquartier in der Hauptstadt Kabul für sich. Das Ziel sei ein Büro des Geheimdienstes NDS gewesen.

Der Selbstmordattentäter sprengte sich am Morgen gegen 8.30 Uhr Ortszeit in die Luft und tötete dabei drei Menschen, wie Innenministeriumssprecher Nasrat Rahimi sagte. Fünf Menschen seien verletzt worden. Zuvor war von zwei Toten und sieben Verletzten die Rede gewesen. Die Opfer seien Sicherheitskräfte und Zivilisten.

Talibankämpfer greifen Armeebasis an

In Farah griff in der Nacht eine große Gruppe Talibankämpfer eine kleine Armeebasis im Bezirk Bala Bulok an und tötete in stundenlangen Gefechten mindestens 25 Soldaten, wie ein Mitglied des Provinzrats, Mohammed Nursai, sagte. Der Stützpunkt sei nun wieder in Regierungshand. Die Taliban hätten aber viele Waffen mitgenommen. Farah gehört zu den am schwersten umkämpften Provinzen des Landes.

In der südafghanischen Provinz Helmand detonierte am Morgen nach Angaben des Provinzratsmitglieds Abdul Ahad Sultansoi eine Autobombe im Hof eines Gebäudekomplexes des Geheimdienstes NDS. Mindestens ein Mensch sei getötet worden, zwei seien verletzt. Der Sprecher der Provinzregierung, Omar Swak, bestätigte die Explosion und sagte, bisher seien drei Menschen in Krankenhäuser gebracht worden.

Bei einem weiteren Autobombenanschlag auf eine Armeebasis im Bezirk Nadali in Helmand starben mindestens zwei Soldaten, wie der stellvertretende Polizeichef von Helmand, Bunai Khan Sarhadi, sagte. (dpa)