Berlin/Bad Muskau. Die Bundespolizei hat mutmaßliche Schleuser festgenommen. Sie sollen Menschen über die Balkanroute nach Deutschland gebracht haben.

Mit Durchsuchungen in mehreren Bundesländern hat die Bundespolizei zum Schlag gegen einen internationalen Schleuserring ausgeholt. Drei Männer wurden festgenommen, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.

Sie sollen Teil eines Schleuserrings sein und im großen Stil Flüchtlinge mit Lastwagen über die Balkanroute nach Deutschland gebracht haben. Zwei Männer wurden in Berlin, einer im sächsischen Bad Muskau gefasst.

200 Beamte im Einsatz

Zuvor hatten rund 200 Beamte Wohnungen und Geschäftsräume in Berlin, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen durchsucht. Beweismittel wurden sichergestellt. Auch Spezialkräfte waren laut Bundespolizei im Einsatz.

Die Verdächtigen werden nun befragt. Die Ermittler erhoffen sich dadurch unter anderem neue Erkenntnisse über die Organisationsstrukturen der Schleuser, so die Bundespolizei.

8000 Euro pro Person

Laut Informationen des MDR sollen die drei Verdächtigen aus Polen, Bulgarien und der Türkei stammen und gemeinsam mit weiteren Tatverdächtigen mindestens 160 Migranten mit Lastwagen in Deutschland eingeschleust haben. Dabei seien die Flüchtlinge auf den Ladeflächen und teilweise hinter Waren sowie Paletten versteckt gewesen. Dafür verlangten die Schleuser von jedem Migranten 8000 Euro, wie der Sender berichtete.

Erst vor zwei Wochen war der Bundespolizei ein Schlag gegen mutmaßliche Schleuser gelungen. Bei bundesweiten Razzien waren Wohnungen durchsucht und zwei Verdächtige festgenommen worden. (dpa)