Berlin. Die umstrittene Mitgliederanwerbung der Jusos für GroKo-Skeptiker stößt auf Kritik. Die SPD-Linke Mattheis hält die Aktion für legitim.

Die SPD-Linke Hilde Mattheis hat die gezielte Mitglieder-Werbung von Gegnern der großen Koalition für ihre Partei verteidigt. Es sei legitim und nicht zu beanstanden, bei der Anwerbung von neuen Mitgliedern für die Position einzutreten, nicht erneut in die Regierung zu gehen, sagte sie am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Dass von Seiten der Jusos in Nordrhein-Westfalen für eine Kurzfrist-Mitgliedschaft geworben wurde, um so beim geplanten Mitgliederentscheid der SPD eine Neuauflage des Bündnisses mit der CDU und der CSU zu verhindern, wollte sie dagegen ausdrücklich nicht kommentieren. „Natürlich ist nicht jedes Mittel recht“, sagte Mattheis.

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    Mattheis hat grundsätzliche Bedenken

    Wie am Ende neue Mitglieder bei der Abstimmung über eine große Koalition votierten, sei offen, sagte sie. Mattheis erneuert ihre Forderung, erst einmal die Erneuerung der Partei anzugehen, ohne erneut in eine große Koalition einzusteigen. „Wir wollen, dass wir jetzt erst einmal als Partei eine klare Haltung gegen eine Neuauflage der großen Koalition einnehmen“, sagte sie.

    Dabei will sich Mattheis auch nicht von inhaltlichen Zugeständnissen an die SPD beirren lassen. Ihr gehe es um grundsätzliche Positionen. „Die sind mit keinem Sondierungsergebnis irgendwie entkräftet worden“, sagte sie.

    Offenbar auch wegen der von den Jusos geführte Kampagne um Groko-Gegner als neue SPD-Mitglieder hat die Mitgliederzahl der Sozialdemokraten in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Weit über tausend Personen traten in die Partei ein. (rtr)