Madrid/Kopenhagen. Kataloniens Ex-Regierungschef ist von Belgien nach Dänemark gereist. Spanien will den Haftbefehl gegen Puigdemont wieder aktivieren.

Die Reise des katalanischen Ex-Regionalchefs Carles Puigdemont nach Dänemark hat großes Interesse bei Medien und Öffentlichkeit ausgelöst. Bei seiner Landung auf dem Flughafen Kopenhagen wurde der 55-Jährige am Montag von Kamerateams empfangen.

Die spanische Staatsanwaltschaft hatte am Sonntag angekündigt, den europäischen Haftbefehl gegen Puigdemont wieder aktivieren zu lassen, sollte dieser sein Exil in Belgien verlassen. Am Morgen reichte sie einen entsprechenden Antrag beim Obersten Gericht in Madrid ein, wie die Zeitung „El País“ unter Berufung auf Justizquellen berichtete. Zunächst aber konnte der abgesetzte Regionalchef unbehelligt nach Dänemark einreisen.

In Spanien droht sofortige Festnahme

Puigdemont war Ende Oktober nach einem Beschluss zur Abspaltung Kataloniens von Spanien seines Amtes enthoben worden. Unmittelbar danach hatte er sich nach Brüssel abgesetzt, um einer Festnahme zu entgehen. Dem 55-Jährigen werden Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen. Bei einer Rückkehr nach Spanien droht ihm die sofortige Festnahme.

Puigdemont fordert Wiedereinsetzung seiner Regionalregierung

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    An der Universität von Kopenhagen will Puigdemont am frühen Nachmittag an einer Diskussion mit dem Titel „Katalonien und Europa, am Scheideweg der Demokratie?“ teilnehmen. Auch Treffen mit dänischen Politikern sind geplant. (dpa)