Berlin. Flüchtlingskommissar Avramopoulos mahnt im Asylrechtsstreit mehr Solidarität unter den EU-Staaten an. Er fordert eine rasche Reform.

EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos hat im Asylrechtsstreit der EU eine rasche Einigung auf eine Reform mit mehr Solidarität der Mitgliedstaaten gefordert. „Wir können den Status quo nicht akzeptieren, in dem einige Mitgliedstaaten mehr Verantwortung tragen müssen als andere“, sagte Avramopoulos unserer Redaktion.

Die künftige Asyl- und Migrationspolitik Europas müsse „fair und ausgewogen sein“, forderte der Kommissar: „Heute ist sie es nicht.“ Es könne nicht nur eine Teil-Solidarität in der EU geben, so wie die EU-Staaten auch nicht bloß Teilmitglieder der EU seien.

„Wir alle wissen, dass keine Zeit zu verlieren ist“, sagte Avramopoulos, der in der EU-Kommission für Migration und Inneres zuständig ist. Eine Einigung müsse es bis Juni 2018 nicht nur über die sogenannte Dublin-Regelung zur Länder-Zuständigkeit für Asylverfahren geben, sondern über die gesamte Asylreform. „Es muss eine zukunftssichere Asyl- und Migrationspolitik etabliert werden. Migration wird in den kommenden Jahren ganz oben auf der Agenda Europas und der Welt stehen“, erklärte der Kommissar. „Wir können nicht auf eine weitere Krise warten, die uns daran erinnert.“ (FMG)