Washington. Die Operationen erinnern an Kalten Krieg: Laut Medienberichten sorgt sich die Nato um erhöhte Aktivität russischer U-Boote im Atlantik.

Die Nato ist besorgt über zunehmende Aktivitäten russischer U-Boote im Mittelmeer und Atlantik. „Russland hat massiv in seine Marine investiert, insbesondere in U-Boote“, sagte der Generalsekretär des westlichen Bündnisses, Jens Stoltenberg, der „Frankfurter Allgemeinen Wochenzeitung“ (F.A.S.).

Die Operationen hätten ein Ausmaß erreicht, wie es der Westen seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr erlebt habe, sagte Stoltenberg. Wie es heißt, operieren die U-Boote in der Nähe von Unterwasserkabeln – hochwichtigen Kommunikationslinien nach Europa und Nordamerika.

Die Kabel stellen den Internetverkehr und andere Verbindungen nach Europa und Nordamerika sicher. Über diese Kanäle würden auch täglich Handelsgeschäfte im Umfang von Billionen US-Dollar abgewickelt. Wenn es gelänge, diese Verbindungen zu kappen, hätte das immense Folgen für die globale Wirschaft. Würden die Kabel angezapft, könnten sie Moskau wertvolle Einblicke in den internationalen Internetverkehr geben.

Nato erwägt Wiedereröffnung von altem Kommandoposten

„Russland zeigt klar ein Interesse an der Unterwasser-Infrastruktur der Nato und Nato-Länder“, zitierte die „Washington Post“ US-Admiral Andrew Lennon, den Kommandeur der U-Boot-Streitmacht des westlichen Bündnisses.

Der Zeitung zufolge ist die Nato mittlerweile so nervös, dass sie zur Sicherung des Nordatlantiks die Wiedereröffnung eines nach dem Kalten Krieg geschlossenen Kommandopostens plane. Auch arbeiteten Nato-Verbündete mit verstärktem Tempo daran, ihre Anti-U-Boot-Kampfkapazitäten zu verbessern.

Zudem hätten die Aktivitäten den Westen zur Wiederbelebung seiner Fähigkeiten zur U-Boot-Jagd gezwungen. Das habe man zwar auch nach dem Kalten Krieg immer wieder geübt, aber in den vergangenen Monaten sei es notwendig geworden, diese Aufspür-Fähigkeiten zu praktizieren. (dpa)