Santiago. Sebastián Piñera wurde mit knapp 55 Prozent der Stimmen zum Präsidenten Chiles gewählt. Der Milliardär will die Wirtschaft sanieren.

Der milliardenschwere Ökonom Sebastián Piñera hat die Präsidentenwahl in Chile überraschend deutlich für sich entschieden. Der konservative Politiker bekam nach offiziellen Angaben vom Sonntag 54,58 Prozent der Stimmen, sein Mitte-Links-Rivale Alejandro Guillier 45,42 Prozent.

Im Vorfeld war mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet worden. Am Ende wurde es aber die deutlichste Niederlage für das Mitte-Links-Lager seit der Rückkehr zur Demokratie 1990, als die Diktatur von Augusto Pinochet endete.

Piñera will Wirtschaftswachstum verdoppeln

Piñera soll am 11. März 2018 vereidigt werden. Der 68-Jährige war bereits von 2010 bis 2014 Präsident des südamerikanischen Landes. Er will die Wirtschaft mit einem unternehmerfreundlichen Kurs anschieben. Chile ist der weltgrößte Kupfer-Exporteur. Piñera hat versprochen, den staatlichen Bergbaukonzern Codelco mit den nötigen Ressourcen auszustatten.

Er will insgesamt die Steuern für Unternehmen senken und verspricht, das Wirtschaftswachstum zu verdoppeln. Laut Forbes-Magazin besitzt Piñera ein Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar. Reich geworden ist er mit der Einführung von Kreditkarten in Chile in den 80er Jahren.

Konservative auf dem Vormarsch in Südamerika

Sein Konkurrent Guillier sprach von einer „herben Niederlage“ und rief seine Anhänger auf, die Reformen der bisherigen Präsidentin Michelle Bachelet zu verteidigen. Zuletzt hatte es schon in Peru, Argentinien und Brasilien Wahlsiege von Konservativen gegeben. (rtr)