Washington. Vielfalt, Fötus, fakten-basiert, transsexuell: Diese und andere Wörter dürfen die US-Gesundheitszentren CDC nun nicht mehr verwenden.

Die US-Regierung von Donald Trump ist bekanntermaßen kein Freund von Abtreibung, Menschen mit abweichender Sexualität oder wissenschaftlichen Fakten. Das bekommen nun auch die Centers for Diesease Control (CDC) zu spüren, staatlich finanzierte Gesundheitsinstitute, die in etwa dem deutschen Robert-Koch-Institut entsprechen.

Wie die „Washington Post“ berichtet, hat die Trump-Regierung der Leitung der CDC nun eine Liste mit insgesamt sieben Begriffen vorgelegt, die künftig nicht mehr verwendet werden dürfen: „vulnerable“ (ungeschützt), „entitlement“ (Anspruch, Anrecht), „diversity“ (soziale Vielfalt), „transgender“ (transexuell), „fetus“ (Fötus), „evidence-based“ (fakten-basiert) und „science-based“ (wissenschafts-basiert).

Nicht die erste, ideologisch motivierte Einflussnahme

Die Verbotsliste gelte für Papiere und Berichte, auf deren Grundlage der US-Kongress den CDC-Haushalt beschließt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen anonymen Insider. Beamte aus dem übergeordneten Gesundheitsministerium hätten die Existenz der Liste bestätigt. Ein derartiges Sprachverbot zu umstrittenen Themen sei beispiellos.

Laut „Washington Post“ ist es nicht der erste Versuch der Trump-Regierung, ideologischen Einfluss darauf zu nehmen, wie US-Behörden mit Themen wie sexueller Orientierung, sexueller Identität oder dem Abtreibungsrecht umgehen.

So habe zum Beispiel das Gesundheitsministerium Informationen über Homo- und Transsexualität in den USA von ihrer Internetseite entfernt und das Familienministerium eine Seite eingestampft, die Opfern von Menschenhandel und sexueller Sklaverei helfen sollte.

12.000 Mitarbeiter, sieben Milliarden Dollar Budget

Die Hauptaufgabe der CDC besteht darin, die Bevölkerung vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen und Gesundheitsvorsorge zu betreiben. Dazu gehört zum Beispiel die Eindämmung von Aids und HIV oder die Erforschung der Auswirkungen des Zika-Virus auf Ungeborene. Die CDC beschäftigen etwa 12.000 Menschen und verfügen über ein Budget von sieben Milliarden US-Dollar. (küp)